Brandenburg
Cottbuser Initiative für Medizin- und Pflegeberufe
In Cottbus soll es neben der geplanten Universitätsmedizin auch bis zu 1000 Ausbildungsplätze geben.
Veröffentlicht:Cottbus. In Cottbus soll es neben der geplanten Universitätsmedizin auch bis zu 1000 Ausbildungsplätze für Pflege- und Assistenzberufe geben. Das kündigte der Geschäftsführer des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Dr. Götz Brodermann, im Sonderausschuss „Strukturentwicklung in der Lausitz“ des Landtags an.
Der Ausschuss führte in einer externen Sitzung in Cottbus eine Anhörung zur dort geplanten Universitätsmedizin durch. „Wir glauben hier an eine enge Verzahnung mit der Universitätsmedizin“, sagte Brodermann.
Aus seiner Sicht werde die interprofessionelle Ausbildung die Ausbildung der Zukunft sein. „Die Grenzen zwischen den akademischen medizinischen Berufen und den nicht-akademischen Berufen werden zunehmend verschwimmen.“ Kompetenzen würden von einem Beruf zum anderen wechseln. „Wir müssen die urbane Versorgungsquantität in der Fläche gewährleisten, bei gleichzeitig schwindenden Ressourcen an menschlicher Qualität.“
„Brauchen im Gesundheitssystem dringend neue Impulse“
Wie der frühere Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Professor Max Einhäupl, der eine Expertenkommission zur Gründung der Universitätsmedizin in Cottbus leitete, in der Anhörung sagte, habe man in Cottbus nicht den Anspruch, die „klassische biomedizinische Forschung auf höchstem Niveau“ zu betreiben.
Man werde schlicht nicht die Chance haben, die dafür nötigen Wissenschaftler dorthin zu bekommen. Cottbus könne aber zu einem Standort werden, der im internationalen Dialog um die Fragen der Gesundheitssysteme beteiligt sein und sie in vielen Bereichen sogar anführen könne.
„Wir brauchen im deutschen Gesundheitssystem dringend neue Impulse“, sagte Einhäupl. „Wie glauben Sie denn, dass wir nach den Kosten für Corona und den neuen Kosten für neue Sicherheit in diesem Land ein Gesundheitssystem trotzdem finanzieren können?“ Deutschland gebe schon heute mit am meisten Geld pro Einwohner für sein Gesundheitssystem pro Einwohner aus. (lass)