Start im September

KV Westfalen-Lippe hält an E-Rezept-Roll-out fest

Die KVWL pocht in puncto E-Rezept auf den Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte. Alles andere sei obsolet.

Von Christian Bellmann Veröffentlicht:

Dortmund. Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) am Montag ihren Rückzug aus dem Roll-out des E-Rezeptes angekündigt hat, bleibt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) vorerst weiter an Bord.

„Wir respektieren natürlich die Entscheidung unserer Kolleginnen und Kollegen aus Schleswig-Holstein, allerdings werden wir vorerst nicht aus dem Projekt aussteigen“, erklärte der unter anderem für IT und Digitalisierung zuständige KVWL-Vorstand Thomas Müller laut einer Mitteilung. Man sei weiterhin davon überzeugt, „dass es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens besser ist, auf dem Fahrersitz zu sitzen und den Kurs mitzubestimmen“.

Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe sollten die Pionier-Regionen in Deutschland sein, in denen die Einführungsphase des digitalen Rezeptes für den 1. September 2022 vorgesehen ist.

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Unterdessen plant die KV in Westfalen-Lippe für den Start der Einführungsphase in gut einer Woche weiterhin mit rund 250 teilnehmenden Praxen. Die Zahl der Praxen will sie im Anschluss daran weiter ausbauen.

Die KVWL stellt allerdings konkrete Forderungen: Für ein digitales Angebot wie das E-Rezept könne es nur eine digitale Lösung zur Übertragung geben, betont Vorstand Müller. Den Weg dafür habe man mit dem Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) bereits aufgezeigt.

„Wir erwarten von der gematik, dem Bundesgesundheitsministerium und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der eGK übertragen und eingelöst werden kann“, so Müller. „Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung des E-Rezepts und nicht verhandelbar.“

Die KVWL wollte auf Anfrage der Ärzte Zeitung zunächst keine Stellung dazu nehmen, ob im Rahmen der Vorbereitungen für die Einführungsphase des E-Rezeptes in Westfalen-Lippe der Datenschutz in Nordrhein-Westfalen eingebunden war und – falls ja – wie seine Sicht auf das Projekt ist. (bel)

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