Kommentar zur Schwangerenberatung

Klare Verbesserung für Frauen

Es ist zu begrüßen, wenn alle Beratungsstellen für Schwangere in Brandenburg künftig staatliche Gelder erhalten sollen.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Das Land Brandenburg stellt die Finanzierung der Schwangerenberatung auf eine neue Grundlage. Auch Organisationen, die Schwangere beraten, ohne einen zum Abbruch berechtigenden Schein zu erteilen, können künftig staatliche Gelder erhalten. Das ist in erster Linie die überfällige Folge eines Gerichtsurteils.

Es ist bemerkenswert, dass das Land erst jetzt, sechs Jahre nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, eine solche Regelung vorlegt: Die frühere Koalition aus SPD und Linken war sich offenbar weniger einig, als das aktuelle Kenia-Kabinett, wie man mit der Situation umgehen sollte.
Lesen sie auch

Wobei auch heute noch nicht klar ist, was ab Januar 2022 in Brandenburg gilt: Denn bislang reden wir von einem Kabinettsentwurf, der frei nach dem Struckschen Gesetz – „Kein Gesetz verlässt den Landtag so, wie es hineingegangen ist“ – auch noch verändert werden kann.

In zweiter Linie aber ist es auch eine begrüßenswerte Verbesserung: Schließlich gibt es genügend werdende Mütter, die ihr Kind gern zur Welt bringen möchten, aber in ihrer aktuellen Situation überfordert sind. Einrichtungen, die ihnen helfen, die richtigen Anträge an der richtigen Stelle zu stellen, und sie in einer schwierigen Situation unterstützen, kann es deswegen gar nicht genug geben.

Nutzerinnen wissen, woran sie mit der Beratungsstelle sind

Wichtig sind am Ende nur zwei Punkte: Niemand darf unter falscher Flagge segeln. Eine Einrichtung, die keinen Beratungsschein ausstellt, muss das von Anfang an genau so kommunizieren, wie eine Einrichtung, die das tut – sodass die Nutzerinnen von Anfang an wissen, woran sie mit der Beratungsstelle sind.

Und: An jeder Stelle des Flächenlandes Brandenburg muss es möglich sein, auch eine Beratung zu bekommen, die einen Abbruch möglich macht. Nur dann ist die Neuregelung eine Verbesserung, die Sinn macht und die endlich Konsequenzen aus einem lange zurückliegenden Gerichtsurteil zieht.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Menorrhagie – starke Regelblutungen sind kein Tabu

© privat

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Menorrhagie – starke Regelblutungen sind kein Tabu

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hologic Deutschland GmbH, Berlin
Dr. Dorothee Struck ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Ärztin für Naturheilverfahren und mit einer Praxis für Frauengesundheit in Kiel niedergelassen.

© Portraitfoto Dr. Dorothee Struck: © "Lichtartistin" Melanie Eltermann, Kiel; Stockfoto: © Elena Nechaeva / Getty Images / iStock

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Beschwerdefreie Tage vor den „Tagen“ dank Mönchspfeffer

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Bionorica
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl auf´s Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes