Sachsen-Anhalt

Landarztquote: Fast vier Mal so viele Bewerbungen wie Studienplätze

Von wegen kein Interesse an der hausärztlichen Versorgung: Die KV Sachsen-Anhalt zählt aktuell über 100 Bewerberinnen und Bewerber für die Landarztquote. Etwas schleppend läuft es hingegen bei der Amtsarztquote.

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Rund 250 hausärztliche Sitze sind laut KV derzeit in Sachsen-Anhalt unbesetzt. Da freut es die KV um so mehr, dass die Landarztquote so gut angenommen wird. Aber das alleine reicht nicht, meint die Körperschaft.

Rund 250 hausärztliche Sitze sind laut KV derzeit in Sachsen-Anhalt unbesetzt. Da freut es die KV um so mehr, dass die Landarztquote so gut angenommen wird. Aber das alleine reicht nicht, meint die Körperschaft.

© Soeren Stache/dpa-Zentralbild/icture alliance

Magdeburg. Das Interesse an der Landarztquote in Sachsen-Anhalt ist hoch, das an der Amtsarztquote hingegen sehr überschaubar. In der jüngsten Ausschreibungsrunde haben sich mehr als 100 Frauen und Männer für die Quotenstudienplätze beworben.

Genau 106 hätten die formellen Voraussetzungen erfüllt, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) in Magdeburg auf Nachfrage mit. Acht von ihnen haben sich auf beide Quoten, die für Land- und die für Amtsärzte, beworben. Allerdings bewarb sich niemand ausschließlich auf die Amtsarztquote, wie es weiter hieß.

„Im Ergebnis haben wir fast vier Mal so viele Bewerbungen wie Studienplätze“, teilte die KVSA weiter mit. „Dies zeigt, dass das Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit in einer ländlichen Region weiterhin hoch ist.“ Insgesamt 39 Bewerber hätten ihren Wohnort in Sachsen-Anhalt.

Abbrecher gab es bislang keine

Im Jahr 2020 hatte Sachsen-Anhalt die Landarztquote eingeführt. Nach zunächst 5 sind nun 6,3 Prozent der Studienplätze in der Humanmedizin für künftige Landärzte sowie angehende Amtsärzte reserviert. Die fünf Plätze für angehende Amtsärzte waren jüngst hinzugekommen.

Alle bisher über die beiden Quoten zugelassenen 61 Studierenden sind laut der KVSA noch im Studium. Es habe kein Studierender bisher sein Studium abgebrochen oder aufgegeben. Die Studierenden verpflichten sich, nach der Facharztausbildung mindestens zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer ländlichen Region Sachsen-Anhalts zu arbeiten.

Weiter hieß es: „Wir benötigen dringend mehr Studienplätze, um mehr Interessenten die Möglichkeit zu geben, auch hausärztlich tätig zu werden.“ Da die Quoten sogenannte Vorabquoten sind, wird dadurch die Anzahl der Studienplätze nicht erhöht. Aus Sicht der KVSA wäre das aber dringend erforderlich, um den Bedarf an Ärzten in allen Bereichen decken zu können.

Nach KVSA-Angaben sind derzeit rund 250 Hausarztstellen nicht besetzt. Es sei ein weiteres Defizit zu erwarten. (dpa/eb)

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