Appell

Marburger Bund: 1200 Medizinstudienplätze in Niedersachsen nötig

Rund 400 Medizinstudienplätze sollten zusätzlich geschaffen werden, appelliert der Marburger Bund an die kommende Landesregierung in Niedersachsen.

Veröffentlicht:

Hannover. Nur zwei Tage nach der Landtagswahl in Niedersachsen fordert der Marburger Bund, die Zahl der Medizinstudienplätze im Land auf 1200 zu erhöhen sowie „eine adäquate Finanzierung der Universitätsmedizin“. Das teilte der MB-Landesverband Niedersachsen am Dienstag in Hannover mit.

Dies sei der einzige Weg, dem Ärztemangel entgegenzutreten, so Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Wir fordern das Land Niedersachsen zur Finanzierung von langfristig mindestens 1200 gegenüber den aktuellen 789 Studienplätzen für Humanmedizin auf“, sagte er.

Der Zuwachs müsse dann auch angemessen finanziert werden, betonte Andreas Hammerschmidt, zweiter Vorsitzender des MB Niedersachsen. „Bei der bisher vorherrschenden Unterfinanzierung der Lehre ist ein Kurswechsel längst überfällig“, sagte Hammerschmidt.

Die Aufstockung von 80 auf 120 Studienanfänger in Oldenburg zum aktuellen Wintersemester sei ein wichtiger Schritt, der aber nicht ausreiche. „Die insgesamt 789 Studienplätze für Humanmedizin, die wir derzeit an den drei niedersächsischen Fakultäten anbieten, reichen bei Weitem nicht“, so Wollenberg.

Absolventenzahl im internationalen Vergleich gering

Die Zahl der Absolventen in Deutschland sei im internationalen Vergleich alarmierend gering: Laut OECD beenden in Deutschland 11,5 Absolventen pro 100 .000 Einwohner ihr Medizinstudium. In Dänemark, dem häufig ein vorbildlich organisiertes und strukturiertes Gesundheitssystem attestiert wird, liegt diese Zahl bei 23, in Irland sogar bei 25,1.

Bald gehen die Babyboomer in den Ruhestand und der Bedarf an medizinischer Versorgung wachse. Der medizinische Nachwuchs und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Niedersachsen dulde keinen Aufschub, so der MB. (cben)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Nur kurz ins Krankenhaus, danach gut versorgt Zuhause

Innofondsprojekt „STATAMED“: Blaupause für Vernetzung

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!