Kommentar zu MFA

Mehr Geld ist kein Allheilmittel

Flächendeckend suchen Ärzte nach Personal. Ein Einwanderungsgesetz könnte den Fachkräftemangel bei MFA abfedern. Unser Autor hat Vorschläge, wie man den Job attraktiver machen kann.

Von Andreas Kindel Veröffentlicht:

Mit Geld allein wird man den Mangel an medizinischen Fachangestellten – wie er jetzt gerade im Saarland öffentlich beklagt wird – nicht beheben können. Der Blick über den Tellerrand hin zu anderen Branchen zeigt: Überall fehlt Personal. Kliniken haben zu wenig Pflegekräfte, Speditionen zu wenig Lkw-Fahrer und selbst Sterne-Köche müssen zeitweise die Küche dichtmachen, weil niemand mehr das Geschirr abwäscht.

Was ist zu tun? Die Ärzte selbst könnten den MFA-Job attraktiver machen – zum Beispiel mehr feste Stellen anbieten statt 450 Euro-Jobs, mit denen man das Personal eben nicht an die Praxis bindet. Mehr Teamwork, mehr Anerkennung für die Arbeit der MFA – all das hilft, aber wird nicht reichen.

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Die Kassenärzte sollten auch mehr ausbilden, um künftig wieder mehr Personal zu haben. Und damit nicht einige ausbilden und andere die ausgebildeten Kräfte dann abwerben, sollte das von allen Kassenärzten bezahlt werden. Die KV könnte das Ganze mit einer Umlage finanzieren. Bei den Weiterbildungsassistenten funktioniert die Förderung mit KV-Mitteln ja bereits erfolgreich – warum also nicht auch bei den Arzthelferinnen.

Aber auch das wird wohl nicht reichen. Am Ende braucht das Land mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland. Schon jetzt werben wir ja hier und da Ärzte und Pflegekräfte aus dem Ausland an. Das muss künftig für alle Mangel-Berufe und in größerem Umfang möglich sein. Und dafür brauchen wir endlich ein Einwanderungsgesetz, um den Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften nach Deutschland zu ermöglichen. Und kommt die Ampel-Bundesregierung tatsächlich zustande, stehen die Chancen ja auch gar nicht schlecht, dass das Gesetz nach jahrzehntelanger Diskussion endlich kommt.

Schreiben Sie dem Autor: wi@springer.com

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