Medizinstudium in Ungarn
Neun Absolventen aus Pécs beginnen bald Weiterbildung
Seit neun Jahren übernehmen KV Sachsen und Kassen die Gebühren für das Medizinstudium in Ungarn. Neun Studierende haben jüngst ihr Staatsexamen absolviert – die Hausärzte in spe beginnen nun ihre Weiterbildung.
Veröffentlicht:Dresden. Neun weitere Studierende des von der KV Sachsen geförderten Medizinstudiums im ungarischen Pécs haben ihr Staatsexamen abgeschlossen. Sie würden im Herbst mit der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Sachsen beginnen, teilte die KV Sachsen mit.
Seit 2013 übernehmen die KV Sachsen und die Krankenkassen für 20 Studierende pro Jahrgang die Studiengebühren für das deutschsprachige Medizinstudium in Pécs. 2019 hatten die ersten Teilnehmer ihre Examina dort bestanden. Seitdem sind es 35 Studenten, die ihr Studium in Ungarn abgeschlossen haben.
Da seit 2020 sich auch das sächsische Sozialministerium an der Übernahme der Studiengebühren beteiligt, sind es mittlerweile 40 Studienplätze pro Jahrgang, die für Pécs zu vergeben sind. Die Studiengebühren betragen momentan 7500 Euro pro Semester.
Bisher 35 Absolventen im Modellprojekt
„Auch wenn mit nunmehr 35 Absolventen des Modellprojekts bereits eine erfreuliche Anzahl an künftigen Hausärzten in Sachsen praktizieren wird, wollen wir auch weiterhin vorausschauend auf den absehbaren Ärztemangel hinweisen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann.
„Mit diesem Projekt unterstützt die KV Sachsen seit fast zehn Jahren engagierte Abiturienten, die aufgrund der Zulassungsbeschränkungen in Deutschland die Chance auf ein Medizinstudium in Ungarn erhalten, auf ihrem Weg zu einer ärztlichen Tätigkeit und kann damit gleichzeitig perspektivisch die ärztliche Versorgung in den ländlichen Regionen Sachsens verbessern.“
Im Anschluss an das Studium absolvieren die Teilnehmer die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Sachsen und müssen danach für mindestens fünf Jahre hausärztlich in Sachsen außerhalb der Städte Leipzig, Markkleeberg, Dresden und Radebeul tätig sein. Für den 2023 beginnenden Jahrgang werden wieder 40 Studienplätze zu vergeben sein. Für den in diesem Herbst beginnenden Studienjahrgang hatten sich 182 Interessenten beworben. (sve)