Krankenhausplanung

Niedersachsen will an eigenen Klinikreform-Plänen festhalten

Die Landeskrankenhausgesellschaft und Gesundheitsminister Philippi fordern für die Bundesebene eine Krankenhausreform nach niedersächsischem Vorbild.

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Eine vorgegebene Marschrichtung des Bundes für eine Krankenhausreform wollen die Niedersachsen nicht.

Eine vorgegebene Marschrichtung des Bundes für eine Krankenhausreform wollen die Niedersachsen nicht.

© Marijan Murat/dpa

Hannover. Die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) veröffentlichte Auswirkungsanalyse zu den Reformplänen belege erstmals weitreichende Konsequenzen auf die bundesweite Kliniklandschaft, sollten die Empfehlungen der Regierungskommission eins zu eins umgesetzt werden, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) mit. Zugleich habe die DKG einen eigenen Vorschlag für eine umfassende Krankenhausreform vorgelegt, so die NKG.

Sollten die Empfehlungen für eine bundesweite Krankenhausreform unverändert umgesetzt werden, könnten viele Krankenhäuser in Niedersachsen künftig nicht mehr das medizinische Leistungsspektrum anbieten wie bisher, erklärt Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der NKG, in einer Mitteilung von Montag.

Für Patientinnen und Patienten würde die Umstrukturierung und Zentralisierung der Krankenhauslandschaft wie empfohlen dazu führen, dass stationäre Leistungen vielfach nicht mehr am gewohnten Ort und im bisherigen Umfang erbracht werden könnten. Zudem sei davon auszugehen, dass im Durchschnitt längere Anfahrtswege in Kauf genommen werden müssten, so Aldag.

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Enquetekommission zur Krankenhausplanung

Im Rahmen der Enquetekommission des Landtags wurden über zwei Jahre hinweg eine Grundlage für die künftige Krankenhausplanung in Niedersachsen erarbeitet, die ins novellierte Krankenhausgesetz gemündet sind. „Wir stehen jetzt vor der konkreten Umsetzung und dürfen uns nicht von den unzureichenden Plänen der Bundesebene ausbremsen lassen“, so NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke.

Auch aus dem niedersächsischen Gesundheitsministerium kamen kritische Töne. „Die Auswirkungsanalyse der DKG nehme er zur Kenntnis, den in Niedersachsen eingeschlagenen gemeinsamen Weg werde dies allerdings nicht verändern“, sagte der neue Gesundheitsminister des Landes, Dr. Andreas Philippi, (SPD).

Philippi bekräftigt niedersächsischen Weg

„Ohne Zweifel sind die Krankenhäuser in schwerem Fahrwasser“, sagte der Minister. „Die aktuelle Dynamik der Krisen – Corona, Inflation, Energiekosten – und starre Abrechnungsmodalitäten führen zu Finanzlücken. Die maßgebliche Finanzierung über DRG/Fallpauschalen bringt Probleme mit sich, die zunehmend zu Tage treten.“

Den krisengeschüttelten Krankenhäusern im Land sei man aber nach zweijährigen Beratungen in einer entsprechenden Kommission mit einem modernen Krankenhausgesetz zur Seite gesprungen. (cben)

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