Corona-Mehrkosten

Niedersächsische Krankenhäuser sehen sich in der Zange

Corona-Mehrkosten bei gleichzeitig sinkenden Patientenzahlen: Kliniken in Niedersachsen drängen auf einen neuen Rettungsschirm.

Veröffentlicht:

Hannover. Die niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) fordert die schnelle Erneuerung des Rettungsschirmes für Krankenhäuser und weitere Schritte, um die Budgets der Kliniken abzusichern.

Mehr als die Hälfte der niedersächsischen Kliniken erwartet 2021 eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage durch Corona. Das geht aus einer aktuellen Umfrage, dem jährlichen „NKG-Indikator“, unter 129 Krankenhäusern hervor. Ursachen sind die Mehrkosten und die sinkenden Patientenzahlen, hieß es. 95,2 Prozent der Kliniken gaben an, dass die Zahl ihrer Patienten aufgrund der Pandemie im Schnitt um 18,6 Prozent gesunken ist“, so die NKG.

Auch die Erwartungen an das neue Jahr sind pessimistisch. So rechnen rund 54 Prozent der Krankenhäuser 2021 mit einer weiteren Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. „Dieser Wert liegt rund 14 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt“, so die NKG.

50,9 Prozent der Häuser erwarten, dass die Fallzahlen weiter sinken. Fast die Hälfte der von der NKG befragten Kliniken bilanziert bereits für das abgelaufene Jahr 2020 eine Verschlechterung ihrer Situation.

Zwei Drittel der Kliniken langfristig in ihrer Existenz bedroht

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres sowie die Prognosen für das Gesamtjahr 2020 und 2021 ließen darauf schließen, dass mehr als zwei Drittel der Krankenhäuser in Niedersachsen langfristig in ihrer Existenz bedroht sind, hieß es.

Die Lage sei für viele Krankenhäuser bei der Versorgung von jährlich 1,8 Millionen Patienten „schlichtweg dramatisch“, kommentiert NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke die Ergebnisse.

Es zeige sich, „dass die bisher von der Politik ergriffenen Maßnahmen nicht dazu geeignet sind, die wirtschaftlichen Probleme der Krankenhäuser zu lösen. Halbherzige Unterstützungszusagen sind kein Ersatz für einen belastbaren Rettungsschirm“, so Engelke. (cben)

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