COVID-19-Ausbruch
Pop-up-Apotheke bei Tönnies
Eine spontan aufgebaute „Apotheke“ mit nur fünf Medikamenten diente der Versorgung der Corona-Infizierten beim Schlachtbetrieb Tönnies.
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Eine Außenansicht zeigt am frühen Morgen eines der Gebäude des Fleischwerks Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.
© David Inderlied/dpa
Gütersloh. In Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh haben die Apotheker kurzfristig auf die Herausforderungen durch den COVID-19-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies reagiert: Sie haben auf dem Gelände der Firma, auf dem sich ein Corona-Behandlungszentrum befindet, eine Ad-hoc-Apotheke errichtet. Dort konnten sich die betroffenen Arbeiter direkt mit den verordneten Arzneimitteln versorgen.
„Angesichts der hohen Zahl von Infizierten, die oft weder Deutsch noch Englisch sprechen, hat man eine ungewöhnliche und pragmatische Lösung gewählt“, sagte Claudia Scherrer, Sprecherin der Apotheker im Kreis Gütersloh.
Außergewöhnliche Situationen führten manchmal zu außergewöhnlichen Maßnahmen. „In dieser Situation war eine Pop-up-Apotheke unter freiem Himmel mit nur fünf Arzneimitteln eine äußerst ungewöhnliche, aber in höchstem Maße realitätsnahe Lösung“, betonte die Kreisvertrauensapothekerin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL).
Die Patienten wurden mit codein-haltigen Hustenmitteln, einem Hustenlöser, einem Antibiotikum und Schmerzmitteln versorgt. Bei der Beratung wurden die Apotheker von Dolmetschern unterstützt. Die Aktion erfolgte in enger Absprache mit der AKWL, dem Landkreis und der Bezirksregierung. (iss)