Südbrandenburg

Sana kann Mehrheit an Klinikum Niederlausitz übernehmen

Das Kartellamt gibt den Einstieg der privaten Sana-Gruppe beim klammen kommunalen Klinikum Niederlausitz frei. Es gebe in der Region genügend Wettbewerber, heißt es.

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Bonn. Das Bundeskartellamt hat den 51-prozentigen Anteilserwerb der privaten Sana-Klinikgruppe an der Klinikum Niederlausitz GmbH genehmigt. Abgebender Träger ist der Landkreis Oberspreewald-Lausitz. 2018 und 2019 hatten die beiden Häuser des Klinikums Niederlausitz in Senftenberg und Lauchhammer mit Verlust geschlossen. 2020 habe sich „nach einem Jahr Sanierungsmodus die wirtschaftliche Situation deutlich verbessert“, ließ das Unternehmen kürzlich verlauten. Demnach sei „aller Voraussicht nach“ ein „ausgeglichenes Ergebnis“ erzielt worden.

Mitte Dezember 2020 hatte der Kreistag beschlossen, die Mehrheit an seinen wirtschaftlich schwächelnden Krankenhäusern dem Klinikkonzern der Privaten Krankenversicherungen Sana AG zu übertragen. „Das mit Sana vereinbarte Medizin- und Standortkonzept sieht hohe Investitionen und den Erhalt beider Klinikstandorte vor“, heißt es in der Mitteilung des Kartellamts.

Laut Klinikum wird Sana kräftig in Standortkonzepte, Gebäudemodernisierung, Brandschutz und IT investieren. Außerdem sollen in den kommenden fünf Jahren „drei medizinische Leuchtturmprojekte“ in Senftenberg realisiert werden. Das betrifft den Angaben zufolge die Modernisierung der Akut- und Notfallversorgung, die Zentralisierung der Inneren Medizin sowie den Aufbau einer Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft des Herzkatheterlabors, „so dass Herzinfarktpatienten auch nachts und am Wochenende nicht in umliegende Krankenhäuser verlegt werden müssen“.

Weder Sana noch das Klinikum Niederlausitz haben das mit der Mehrheitsübernahme vereinbarte Investitionsvolumen bisher öffentlich beziffert. Beide haben nach Bewertung des Kartellamts in Südbrandenburg zwar „jeweils eine starke Marktposition“. Sana ist dort unter anderem mit dem Lausitzer Seenland Klinikum in Hoyerswerda vertreten. Gleichwohl, heißt es weiter, gebe es Angebote alternativer Klinikträger, „die schon heute in erheblichem Umfang genutzt werden. Insoweit haben wir bei dem Zusammenschluss keine wettbewerblichen Bedenken.“

Starke Konkurrenten um die stationäre Versorgung seien insbesondere die drei benachbarten Häuser des Elbe-Elster Klinikums sowie die regionalen Maximalversorger Carl-Thiem-Klinikum (Cottbus) und die Dresdner Universitätsklinik. (cw)

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