Niedersachsen

Städtetag verlangt vom Land Schutzschirm für die Kliniken

Die Kommunen in Niedersachsen greifen ihren Krankenhäusern mit Millionensummen unter die Arme, so eine Umfrage. Der Städtetag fordert vom Land einen Schutzschirm und vom Bund Hilfe.

Veröffentlicht:

Hannover. Niedersachsens Städte stützen die wirtschaftlich angeschlagenen Krankenhäuser derzeit mit Hunderten Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des niedersächsischen Städtetags (NST), die am Donnerstag veröffentlicht wurde. In diesem Jahr investieren demnach allein die Städte Braunschweig, Delmenhorst, Emden, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Peine, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg 363 Millionen Euro, um ihre Krankenhäuser vor der Insolvenz zu bewahren. In den beiden Vorjahren habe die Summe bei 166 Millionen (2021) und 282 Millionen Euro (2022) gelegen.

In einem unter anderem an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gerichteten Schreiben warnt der Städtetag jetzt, die Lage der kommunal getragenen Krankenhäuser sei „desaströs“. Helfen könne Unterstützung des Bundes. Allerdings lasse Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Krankenhäuser „sehenden Auges in die Insolvenz laufen“. Deshalb müsse nun das Land gemeinsam mit den Kommunen einen Schutzschirm über die Krankenhäuser spannen. Die Städte seien dabei bereits in Vorleistung getreten.

Die Landesregierung hatte zuletzt erklärt, für die Betriebskosten der Krankenhäuser sei der Bund zuständig. „Mit Blick auf das Land sprechen wir hier von unterlassener Hilfeleistung – das ist aus unserer Sicht inakzeptabel“, kritisierte NST-Präsident Frank Klingebiel (CDU), Oberbürgermeister von Salzgitter. (dpa)

Mehr zum Thema

Kommentar zu Gesundheitsregionen in Niedersachsen

Vernachlässigte Evaluation

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Frau diktiert Bericht am Computer

© 3M Deutschland GmbH

Erfolgreiches Spitzen-Duo

3M und Olympus erleichtern den Dokumentationsprozess

Anzeige | 3M Deutschland GmbH
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Videosprechstunde: Der Hausärzteverband findet es gut, wenn ein größerer Anteil der Leistungen darüber erbracht werden darf als bisher. Aber bitte nicht ohne Limit!

© Monika Skolimowska / dpa / picture alliance

44. Hausärztinnen- und Hausärztetag

Keine Digitalisierung an den Hausärztinnen und Hausärzten vorbei!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

PrEP-Versorgung: Punkt- oder Pyrrhussieg?

Lesetipps
Rita Süssmuth

© David Vogt

Interview zum Welt-Aidstag am 1. Dezember

Rita Süssmuth zu HIV: „Aids-Kranke galten als das sündige Volk“