Ideen für die ambulante Versorgung

TK-Umfrage: Ärztliche Entlastung durch qualifiziertes Personal kommt in Hamburg gut an

Über 83 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger gefällt der Vorschlag, bestimmte Aufgaben von medizinischem Personal übernehmen zu lassen. Die Techniker Krankenkasse fordert eine bessere Kooperation der Gesundheitsberufe.

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Bestimmte Leistungen sollten künftig auch von nicht-ärztlichem Personal angeboten werden können - zumindest, wenn es nach dem Wunsch der Hamburger geht.

Bestimmte Leistungen sollten künftig auch von nicht-ärztlichem Personal angeboten werden können - zumindest, wenn es nach dem Wunsch der Hamburger geht.

© Gerhard Seybert / stock.adobe.com

Hamburg. Qualifiziertes medizinisches Fachpersonal übernimmt künftig bestimmte Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten – dieser Vorschlag kommt in Hamburg gut ankommen: 83 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger würden diese Idee begrüßen, wie eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg zeigt Nur 15 Prozent der Befragten finden die Idee weniger gut, und ein Prozent findet die Idee schlecht.

„Um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und die ambulante Versorgung besser zu organisieren und zukunftssicher aufzustellen, muss es den unterschiedlichen Gesundheitsberufen gesetzlich erlaubt werden, künftig mehr miteinander zu kooperieren. Hier ist der gesetzliche Rahmen aus unserer Sicht noch viel zu eng. Gleichzeitig darf sich die Versorgung nicht mehr allein auf Ärztinnen und Ärzte als Alleinbehandelnde zentrieren“, fordert Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.

Digital-gestützte, standardisierte Ersteinschätzung

Aus Sicht der TK benötigt es außerdem neue Regelungen für den Zugang zur ambulanten Versorgung. Diese sollte künftig koordiniert und bedarfsgerecht gestaltet werden. „Wir schlagen eine digital-gestützte, standardisierte Ersteinschätzung vor, bevor der Patient mit einem neuen Anliegen einen Arzt aufsucht.“

Die Ersteinschätzung ermittle den richtigen Behandlungspfad. Wenn nötig, würden Hilfesuchende direkt in die Terminvermittlung des ärztlichen Systems gelotst, heißt es. Über diesen Weg werden auch eine schnellere und gerechtere Terminvergabe für die Patientinnen und Patienten sowie eine klare Zuordnung in die richtige Versorgungsebene erreicht.“

Neue Zeitfenster für Ärzte

Hilfesuchende, die keine akute Arztbehandlung benötigen, könnten stattdessen zum Beispiel ein passgenaues digitales Serviceangebot bekommen oder durch nichtärztliche, qualifizierte medizinische Fachkräfte betreut und behandelt werden, heißt es.

„Auch Hausbesuche oder bestimmte Aufgaben wie ein Verbandswechsel oder die Erstellung von Versorgungsplänen sollten künftig vermehrt von qualifizierten Pflegekräften übernommen werden können“, so Puttfarcken.

Dadurch würden für Ärztinnen und Ärzte mehr Zeitfenster für andere notwendige Tätigkeiten geschaffen. „Zusätzlich entwickeln wir so Weiterbildungspotenziale in den Gesundheitsberufen und werten diese systemrelevanten Berufe weiter auf.“ (kaha)

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