COVID-19
Thüringen: Hinweise auf Fälschungen von Corona-Impfpässen nehmen zu
In Thüringen haben Apotheker immer häufiger den Verdacht von Impass-Fälschungen. Die KV sieht einen Zusammenhang mit Kostenpflicht für Corona-Schnelltests.
Veröffentlicht:Erfurt. In Thüringen häufen sich nach Beobachtungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hinweise auf Fälschungen von Corona-Impfpässen und Impfstempeln. Allein seit dem vergangenen Montag (11. Oktober) seien 20 Fälle bekannt geworden, sagte der KV-Pandemiestabsleiter Jörg Mertz am Freitag der „Ärzte Zeitung“. Die KV-Vorsitzende Annette Rommel erklärte: „Der Wert eines Impfzertifikats ist gestiegen.“
Das ist ein Hinweis darauf, dass die KV einen Zusammenhang mit dem Wegfall der Kostenfreiheit für Corona-Schnelltests seit dem 11. Oktober sieht. Laut KV sind seitdem vor allem die Meldungen von Verdachtsfällen durch Apotheken häufiger geworden. Die KV kündigte an, in allen bekannt gewordenen Fällen Strafanzeige wegen Urkundenfälschung zu stellen. „Die kriminelle Energie, die hinter den Fälschungen steht, ist erschreckend“, erklärte Rommel.
Die KV rief Aussteller von Impfzertifikaten zu Wachsamkeit und einem sensiblen Umgang mit Impfpässen auf. Sie wies außerdem darauf hin, dass sämtliche Stempel für Impfstellen und Impfzentren in Thüringen ausschließlich direkt von ihr in Auftrag gegeben werden.
In Thüringen sind inzwischen Hunderttausende Menschen im Besitz eines COVID-19-Impfzertifikats. Über genaue Zahlen verfügt die KV nicht, da Apotheker die bei ihnen ausgestellten Impfpässe nicht an sie melden müssen. (zei)