Corona-Pandemie

Thüringer Kammer verurteilt Gewalt gegen medizinisches Personal

Der Angriff gegen zwei Mitarbeiterinnen eines Impfteams in Gera hat die Kammer jetzt zu einer deutlichen Resolution veranlasst.

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Erfurt. Die Landesärztekammer Thüringen hat sich besorgt über eine zunehmende Aggressivität gegenüber medizinischem Personal bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gezeigt. In einer Resolution verurteilte die Kammerversammlung verbale und physische Gewalt gegen Ärzte und deren Mitarbeiter.

„Immer wieder müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen Gewalterfahrungen machen“, heißt es darin. „Sie erleben verbale Aggressionen und Tätlichkeiten beispielsweise beim Verweis auf die Einhaltung der Corona-Regelungen und bei der Abfrage des Impfstatus bis hin zu Angriffen auf impfendes Personal.“

Beim Angriff eines Mannes auf ein Impfteam in Gera waren Anfang September zwei medizinische Fachangestellte verletzt worden. Der Angreifer hatte von ihnen eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm die Bescheinigung verweigerten, schlug er auf sie ein. Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt, das sie am gleichen Tag wieder verlassen konnten. Der Angriff war von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner (beide Linke) scharf verurteilt worden.

Kammerpräsidentin Ellen Lundershausen verwies darauf, dass die Frage nach dem Impfstatus völlig legitim und Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit sei. „Dies sollten Patientinnen und Patienten beim Arztkontakt bedenken“, erklärte sie. Zudem seien Mediziner „nicht nur dem einzelnen Patienten, der ihnen unmittelbar gegenübersitzt“ verpflichtet sind. Sie müssten auch andere Patienten im Wartezimmer oder auf Station schützen, ebenso wie ihre Mitarbeiter. „Und das gelingt uns nur bei gegenseitiger Rücksichtnahme und mit dem notwendigen Gemeinsinn.“ (zei)

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