SARS-CoV-2

Uni Leipzig startet Long-COVID-Studie

Die Studie mit 300 Patienten soll vor allem Daten für Therapien bei schweren Post-COVID-Symptomen liefern. Sie wird mit 500.000 Euro vom sächsischen Wissenschaftsministerium gefördert.

Sven EichstädtVon Sven Eichstädt Veröffentlicht:
Chronische Erschöpfung ist nur ein Symptom, über das viele COVID-Patienten auch noch lange nach der eigentlichen Genesung klagen. (Motiv mit Fotomodell)

Chronische Erschöpfung ist nur ein Symptom, über das viele COVID-Patienten auch noch lange nach der eigentlichen Genesung klagen. (Motiv mit Fotomodell)

© H_Ko / stock.adobe.com

Leipzig. Die Universität Leipzig erforscht bei 300 ehemaligen COVID-19-Kranken die Auswirkungen von Long-COVID. „Was diese Studie von ähnlichen Forschungsvorhaben deutlich abhebt, ist der Vorteil, dass die Probandinnen und Probanden aus der Life-Adult-Studie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen teilnehmen, von denen bereits Gesundheitsdaten aus der Zeit vor ihrer COVID-Erkrankung vorliegen“, sagt Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). Sein Ressort fördere die Studie mit rund 500.000 Euro.

Bei der von Gemkow genannten Life-Adult Studie nehmen 10.000 zufällig ausgewählte Leipziger Einwohner im Alter von 18 bis 80 Jahren teil. Die Frauen und Männer wurden hinsichtlich verschiedener Krankheitsaspekte wie zum Beispiel Übergewicht, Diabetes, Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, kognitive Fähigkeiten und seelische Erkrankungen untersucht. Zudem wurde eine Vielzahl von Umweltfaktoren, die Krankheitsrisiken beeinflussen können, erfasst.

Langzeitfolgen im Blick

Die Teilnehmer wurden zudem tiefgehend molekular-genetisch und labormedizinisch untersucht, um molekulare Risikofaktoren für Erkrankungen aufdecken zu können.

„Wir wollen mit unserem Projekt die Langzeitfolgen einer Infektion mit SARS-CoV-2 erforschen und verstehen“, erläutert Professor Markus Löffler, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie an der Universität Leipzig und Leiter des Projekts. „Es gilt vor allem herauszufinden, wie lange die Beeinträchtigungen anhalten und welche Faktoren den Verlauf beeinflussen.“

Das Programm umfasse umfangreiche standardisierte Befragungen sowie körperliche und apparative Untersuchungen. Die gewonnenen Daten sollen dabei helfen, Verfahren zu entwickelt, mit denen Post-COVID-Komplikationen therapiert werden können oder ihnen im besten Fall vorgebeugt werden kann.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Arzneimittel

Hartmannbund Sachsen in Sorge um Medikamentenversorgung

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Abrechnung erfolgt extrabudgetär

Jetzt stehen die EBM-Ziffern für die Long-COVID-Versorgung

Sammlung von Kasuistiken

Auf Abwegen: Wenn Zähne sich in die Atemwege verirren

Lesetipps
Ein achteckiges Stop-Schild aus dem Straßenverkehr ist zu sehen.

© Rechitan Sorin - stock.adobe.com

Fallbericht

Wenn sich der Diabetes-Patient der Therapie entzieht