Corona

Viele Aufgaben liegen brach in brandenburgischen Gesundheitsämtern

Pandemiefolgen: Zahnärztliche Prophylaxe bei Kindern wurde in den Gesundheitsämtern aufgrund der Pandemie stark zurückgefahren.

Veröffentlicht:

Potsdam. Brandenburgs Gesundheitsämter haben aufgrund der Corona-Pandemie viele Pflichtuntersuchungen zurückgestellt. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Björn Lüttmann, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Landtag, hervor, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegt.

Eine Abfrage der Gesundheitsämter habe ergeben, „dass im Bereich der Zahnärztlichen Dienste zurzeit die Aufgaben der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe und Untersuchungen ruhten.“ Die Angaben zu den im Schuljahr 2019/2020 vorgenommenen zahnärztlichen Untersuchungen und präventiven Maßnahmen zeigten, dass nur 52,6 Prozent der bis 12-jährigen Kinder gruppenprophylaktisch betreut wurden.

Rückstau baut sich weiter auf

„Für das derzeitige Schuljahr wird mit einem noch geringeren Betreuungsgrad gerechnet“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Durch die „teilweise unzureichende Wahrnehmung von infektionshygienischen Überwachungen“ sei ferner anzunehmen, dass Defizite entstünden. „Ebenso kommt es zu einem Rückstau von Begutachtungen im Amtsärztlichen Dienst, welche zu gegebener Zeit abgearbeitet werden müssen.“

Im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit wurden ferner die Untersuchungen von Kindern im Alter vom 30. bis zum 42. Lebensmonat zurückgestellt. „Hier entstehen große Probleme in der Hygieneerziehung, der Vorbeugung von Krankheiten, aber auch im Hinblick auf den vorbeugenden Jugendschutz“, sagte Lüttmann auf Anfrage. „Ich freue mich daher über die Pläne des Landes, den Gesundheitsämtern der Kreise Hilfestellung zur Wiederaufnahme ihrer originären Arbeit zu leisten.“ Er erwarte eine bessere personelle und materielle Situation der Gesundheitsämter durch die zügige Umsetzung des vom Bundestag beschlossenen „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“. (lass)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps