Arbeitskampf

Zustimmung für Tarifvertrag am Uniklinikum Gießen und Marburg

79 Prozent der Ver.di-Mitglieder haben der Einigung über einen Tarifvertrag Entlastung und Beschäftigungssicherung am UKGM zugestimmt. Jetzt geht es in die Feinabstimmung.

Veröffentlicht:
Nach vielen Streiktagen haben die Beschäftigten am Uniklinikum Gießen und Marburg der Einigung von Ver.di mit dem Arbeitgeber jetzt zugestimmt.

Nach vielen Streiktagen haben die Beschäftigten am Uniklinikum Gießen und Marburg der Einigung von Ver.di mit dem Arbeitgeber jetzt zugestimmt.

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Gießen. Der lange Kampf um einen Entlastungstarifvertrag am privatisierten Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) scheint ein Ende gefunden zu haben.

Die Mitglieder der Gewerkschaft Ver.di hätten dem Verhandlungsergebnis für einen Tarifvertrag Entlastung und Beschäftigungssicherung zugestimmt, teilte Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm am Freitag mit. Knapp 79 Prozent der Ver.di-Mitglieder am UKGM hätten für die Einigung votiert.

„Jetzt gehen wir mit diesem Votum in die Fertigstellung des Tarifvertrages“, sagte Dzewas-Rehm, die Tarifkommission werde die Redaktionsverhandlungen für den Tarifvertrag mit dem Arbeitgeber aufnehmen. Vorangegangen waren mehrere Warnstreiks sowie schließlich ein unbefristeter Streik von 27. März bis 14. April.

Lesen sie auch

Erste Entlastungstarifvertrag an privatem Krankenhaus

Der laut Ver.di bundesweit erste Entlastungstarifvertrag in einem privaten Krankenhaus beinhaltet schichtgenaue Personalvorgaben für Stationen und Funktionsbereiche. Die Personalbemessung für die Krankenpflege (PPR 2.0) und die Psychiatrie (PPP-RL) werde in jeder Schicht verbindlich, in anderen Bereichen gelten feste Relationen von Beschäftigten zu Patientinnen und Patienten. Sollten die Vorgaben nicht eingehalten werden oder anderweitig belastende Situationen entstehen, erhielten die Betroffenen einen Belastungsausgleich.

Dieser sieht laut Ver.di bei drei belastenden Schichten ab April 2024 jeweils einen zusätzlichen freien Tag vor. Bis dahin erhielten die Beschäftigten pauschal vier zusätzliche freie Tage. In anderen Bereichen wie den Laboren oder der Technik sollen 102 neue Vollzeitstellen geschaffen werden.

Zudem gelte der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen und Outsourcing nun auch für die rund 300 Beschäftigten der UKGM Service GmbH, die zuvor in der „Zukunftsvereinbarung“ zwischen dem Land Hessen und UKGM-Eigner Rhön Klinikum unberücksichtigt geblieben waren.

Gestreikt hatte das nicht-ärztliche Personal. Die Ärzteschaft am UKGM hatte bereits im Oktober vorigen Jahres einen Tarifvertrag ausgehandelt. (bar)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wann gegen Varizellen impfen nach Zoster ophthalmicus?

Mit Kasuistik

Neue Empfehlungen verändern die Therapie bei primärer Hyperoxalurie

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Lesetipps
Eine Biene sitzt im Garten auf einer Blüte.

© Guy Pracros / stock.adobe.com

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft