Arzneien für die Dritte Welt: Defizite bei Kooperationen
BERLIN (maw). Akademische Forschungsgruppen und Pharmaunternehmen in Deutschland könnten stärker zur Entwicklung neuer Medikamente für Entwicklungsländer beitragen. Dafür bräuchten sie jedoch nach Ansicht von Professor Stefan Kaufmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin (MPIIB) mehr politischen Rückhalt und einen Rahmen für Kooperationen mit international agierenden Product Development Partnerships.
Das wirtschaftliche Potenzial eines Entwicklungslandes hänge stark von der Gesundheit seiner Bevölkerung ab. Doch oftmals erreichten auch die preiswertesten Medikamente die Bedürftigen nicht, so Kaufmann. Gegen einige Krankheiten wie Tuberkulose oder Malaria seien laut Kaufmann keine zuverlässigen und gut verträglichen Medikamente verfügbar.
Bei Auf- und Ausbau deutscher Entwicklungskooperationen könne man von bestehenden Product Development Partnership-Organisationen wie Medicines for Malaria Venture, von der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie von anderen Kooperationen zwischen Pharmaindustrie und akademischen Forschungszentren, etwa dem Helmholtz-Zentrum München, lernen.