Alzheimer-Prävalenz

Ausgaben sind Investitionen, keine Kosten

Im Kampf gegen das Vergessen fordert das EU-Silver-Economy-Forum von allen Seiten mehr politischen Druck.

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Diskutierten am Mittwoch in Helsinki beim EU-Silver-Economy-Forum die beste Strategie im Kampf gegen Demenz (v.r.): Moderator Anders Olauson, George Vradenburg (Global CEO Initiative in Alzheimer's Disease), Kazumi Nishikawa (japanisches Wirtschaftsministerium) und Phyllis Barkman Ferrell, Chief Commercial Service Officer bei Lilly.

Diskutierten am Mittwoch in Helsinki beim EU-Silver-Economy-Forum die beste Strategie im Kampf gegen Demenz (v.r.): Moderator Anders Olauson, George Vradenburg (Global CEO Initiative in Alzheimer's Disease), Kazumi Nishikawa (japanisches Wirtschaftsministerium) und Phyllis Barkman Ferrell, Chief Commercial Service Officer bei Lilly.

© Matthias Wallenfels

HELSINKI. Im Kampf gegen Alzheimer bedarf es weltweit mehr politischen Drucks von der Versorgungsebene sowie der Patientenseite. Das war am Mittwoch in Helsinki Konsens beim ersten „Hochrangigen EU-Silver-Economy-Forum“ der zum Juli gestarteten finnischen EU-Ratspräsidentschaft.

George Vradenburg von der Global CEO Initiative in Alzheimer’s Disease forderte ein gemeinsames Engagement der Staaten, beginnend von der kommunalpolitischen Ebene – so wie es bei der Bekämpfung des Klimawandels und von HIV/Aids geschieht.

Dieser Ansatz habe zumindest in Japan zum Erfolg geführt, wie Kazumi Nishikawa, Abteilungsleiter Gesundheitswirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI), in Helsinki bestätigte.

Nippon rechne 2025 mit rund sieben Millionen Demenz-Patienten und sei fieberhaft auf der Suche nach Möglichkeiten zur Früherkennung – am besten mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz. Denkbar sei etwa ein Hirn-Check ab 50 – und zwar alle zehn Jahre.

Japan denkt über regelmäßige Hirn-Scans nach

Laut Nishikawa sind sich die Gesundheits- und Finanzminister der G20-Staaten einig, dass im Kampf gegen Demenz „ Gesundheitsausgaben keine Kosten, sondern Investitionen“ seien. Dieser Konsens sei beim G20-Gipfel im Juni in Osaka bekräftigt worden.

Phyllis Barkman Ferrell, bei Eli Lilly Chief Commercial Service Officer, plädierte für mehr und intensivere Forschung, um das Krankheitsbild der Demenzen besser zu verstehen. Denn die ersten Anzeichen machten sich 20 Jahre vor Ausbruch der Krankheit bemerkbar. Zusätzlich mahnte sie eine stärkere Patientenaufklärung zur Demenz an – am besten schon im Kindesalter.

Im Fokus des Forums stehen politische Strategien im Umgang mit den alternden Gesellschaften. Gefordert wird etwa eine stärkere digitale Kompetenz im europäischen Gesundheitswesen. (maw)

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