Ausstellung: Wie entsteht ein Medikament?

Eine Ausstellung von Boehringer Ingelheim im Museum Biberach bietet Besuchern einen Einblick in die Welt der Medikamente - von ersten Analysen bis zur Zulassung.

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:
Biopharmazie: Besuchern wird erklärt, wie die Aufzucht von Zellen funktioniert.

Biopharmazie: Besuchern wird erklärt, wie die Aufzucht von Zellen funktioniert.

© Museum Biberach (3)

BIBERACH Die Ausstellung führt gleich zu Anfang an einer Krankenstation mit vier Betten vorbei und veranschaulicht, welche Rolle Medikamente bei der Bekämpfung von Krankheiten spielen.

Die Schau "Boehringer Ingelheim - ein Medikament entsteht" im Museum Biberach im südlichen Baden-Württemberg gibt den Besuchern einen Einblick in die Welt der Pharmazie - von ersten Analysen und Synthesen bis hin zur Zulassung bei den Gesundheitsbehörden.

Seit 1885 in Ingelheim am Rhein

Infos zur Produktion: Das finden auch Schüler spannend.

Die Konzernzentrale ist seit 1885 in Ingelheim am Rhein. Nach Biberach in Oberschwaben kam das Familienunternehmen per Zufall: Der Unternehmer Dr. Ernst Boehringer war 1943 im zweiten Weltkrieg auf der Suche nach einer bombensicheren und abgelegenen Produktionsstätte.

Bekannte in Biberach halfen und vermittelten Boehringer geeignete Räume in einer stillgelegten Konditoreiwarenfabrik. Dort gründete er ein Tochterunternehmen mit dem Namen Dr. Karl Thomae GmbH.

Heute ist das Unternehmen mit 4500 Mitarbeitern und 300 Auszubildenden der größte Arbeitgeber der Stadt.

Schwerpunkte Forschung und Entwicklung

Der Katalog, den Museumsleiter Frank Brunecker herausgegeben hat, geht ausführlich auf die Unternehmensgeschichte ein. In der Schau selbst - sie wurde mit dem "red dot"-Preis des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet - liegt der Schwerpunkt auf den Themen Forschung und Entwicklung.

Alles beginnt mit der Suche nach Proteinen, die am Krankheitsgeschehen im Körper beteiligt sind. Sind sie gefunden, suchen die Wissenschaftler nach einer Substanz, die an diesen Proteinen ansetzt und ihre Wirkung beeinflusst. Dazu müssen sie die dreidimensionalen Strukturen der Proteine entschlüsseln.

Wo alles beginnt: Krankheiten sind Forschungsfelder.

Substanzen, die zum Arzneimittel taugen könnten, gibt es viele. Boehringer Ingelheim hat zum Beispiel mehr als eine Million chemischer Stoffe in ihrer Substanzbibliothek. Die Ausstellungsbesucher können in Biberach selbst einen Pipettierautomaten bedienen, der Substanzvarianten herstellt und testet.

Im Schnitt dauert es zwölf Monate

Trauen die Wissenschaftler nach vielen Tests und Untersuchungen einer Substanz zu, ein erfolgreiches Medikament zu werden, melden sie es als Patent an und übergeben es in die vorklinische Prüfungsphase.

Im Schnitt dauert es zwölf Jahre, bis eine Arznei alle Hürden genommen hat. Die Kosten liegen bei mehr als einer Milliarde Euro.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. November 2011 im Museum Biberach, Museumsstraße 6, zu sehen. Der Ausstellungskatalog mit zahlreichen Illustrationen kostet 19,80 Euro.

w ww.ein-medikament.de und www.museum-biberach.de

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