Mit Geruchsproben

Ausstellung: Wie sich Long-COVID anfühlt

VR-Brillen, eine geruchlose Zitrone und eine Gewichtsweste: Eine Ausstellung in Berlin soll mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion für nicht Betroffene erfahrbar machen.

Veröffentlicht:
Coronavirus: Ein Long-COVID-Patient macht ein Atemtraining.

Ein Long-COVID-Patient macht ein Atemtraining.

© Friso Gentsch / dpa

Berlin. Virtual-Reality-Brillen, eine geruchlose Zitrone und eine Gewichtsweste: Eine Ausstellung im Haus der Zukunft in Berlin soll mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion für nicht Betroffene erfahrbar machen. „Es ist für uns ganz wichtig, auch den nicht Betroffenen zu zeigen, wie es sich anfühlt, Long-COVID zu haben“, sagte Christian Gräff, Geschäftsführer des Vereins Smart Living & Health Center, am Mittwoch bei der Eröffnung der Ausstellung.

Der Verein organisierte die Ausstellung und kooperiert mit dem Unfallkrankenhaus Berlin (UKB). Der Chefarzt für Neurologie am UKB, Dr. Ingo Schmehl, sagte mit Blick auf die Ausstellung, dass so Empathie und Verständnis für Betroffene geweckt werden könnten. „Vielleicht schaffen wir das auch bei dem einen oder anderen Impfverweigerer.“

Lesen sie auch

Gewichtsweste lässt Erschöpfung fühlen

Als „Long-COVID“ definieren die Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Corona-Infektion bestehen, als Unterform „Post Covid“ dauern sie länger als zwölf Wochen an. Wie sich Long-COVID anfühlen kann, können Besucher bei der Ausstellung am eigenen Leib erfahren: Eine Gewichtsweste für den Oberkörper verdeutlicht etwa das Gefühl von Erschöpfung. Dazu gehören ein bedrückendes Engegefühl im Brustbereich oder Schwierigkeiten beim Aufstehen aus dem Bett. Auch das entspannte Gehen wird mit einer solchen Weste stark erschwert. Eine Virtual-Reality-Brille verdeutlicht zudem, wie die Lunge von Betroffenen von innen aussehen kann: Sie enthält viel Flüssigkeit und das Luftholen ist nur schwer möglich.

Außerdem können Besucher der Ausstellung durch vier Geruchsproben erleben, wie Long-Covid-Betroffene den Geruchsverlust wahrnehmen: Drei der Proben haben einen eindringlichen und typischen Geruch – nach Erdbeere, Kaffee oder Minze. Die vierte Probe soll zwar nach Zitrone riechen, tut sie aber nicht. Es ist ein diffuser, nicht definierbarer Geruch. „Ungefähr so fühlt sich das für Betroffene an“, erklärte Gräff. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle:  Mephisto vertritt Leipzig.

© Rolf Schulten

Fotogalerie

Der 128. Deutsche Ärztetag in Bildern