Nachwuchsförderpreise vergeben

DGKN zeichnet vier junge Wissenschaftler aus

Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung würdigt die Arbeit von vier herausragenden Nachwuchswissenschaftlern.

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DGKN zeichnet vier junge Wissenschaftler aus

© DGKN/Jan Wassmuth

Hamburg. Dr. Lukas Kunz, Dr. Roxanne Lofredi und Dr. Sebastian Schreglmann teilen sich in diesem Jahr den mit 4.500 Euro dotierten Nachwuchsförderpreis Klinische Neurophysiologie der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN). Der mit 3.500 Euro dotierte Förderpreis für Neurosonologie geht an Dr. Anna Fisse. Das gab die DGKN am Mittwoch bekannt.

Lukas Kunz von der Universität Freiburg, der sich zur Zeit zu einem Forschungsaufenthalt an der New Yorker Columbia University aufhält, habe in einer wegweisenden Studie einen bisher unbekannten Zelltyp im Schläfenlappen beschrieben. Dieser spiele vermutlich eine Schlüsselrolle bei Navigation und Gedächtnis, heißt es.

Der Wissenschaftler habe zeigen können, dass diese von ihm als „egozentrierte Richtungszellen“ bezeichneten Zellen aktiver werden, wenn sich die Patienten erfolgreich an Orte in der räumlichen Umgebung erinnern. „Damit lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Hirnmechanismen beeinträchtigt sind, wenn Erkrankungen wie die Alzheimer-Demenz zu Gedächtnisverlust und Desorientiertheit führen“, würdigt DGKN-Präsident Professor Christian Grefkes-Hermann die Forschungsarbeit.

Lofredi forschte zur Tiefen Hirnstimulation

Roxanne Lofredi von der Berliner Charité hat mit ihrer Arbeitsgruppe die Reaktionszeiten des Startens und Stoppens von Bewegung mit ein- und ausgeschalteter Tiefe Hirnstimulation (THS) verglichen. Dabei habe sich gezeigt, dass die THS einerseits mit beschleunigter Initiierung, zugleich aber auch mit verzögerten Stoppen von Bewegungen assoziiert war. „Diese Arbeit ist ermutigend, denn sie könnte das therapeutische Fenster für Stimulationseinstellungen bei PatientInnen mit Morbus Parkinson erheblich vergrößern“, begründet Grefkes-Hermann die Entscheidung der Jury.

Sebastian Schreglmann von der Universität Würzburg hat den Förderpreis für eine translationale Arbeit erhalten. Sie zeige eine neuartige, effektive Form der Suppression des essenziellen Tremors mittels nicht invasiver elektrischer Hirnstimulation. Die Studie wurde in „Nature Communication“ publiziert. „Die Einbindung von Echtzeit-Analysen krankhafter Netzwerkmuster in Stimulationsprotokolle ist hoch innovativ und ein vielversprechender Schritt in Richtung einer personalisierten Therapie von Bewegungsstörungen“, so der DGKN-Präsident.

Anna Fisse von der Ruhr-Universität Bochum habe mit ihrer Arbeitsgruppe zeigen können, dass sich mittels neuromuskulären Ultraschalls autoimmun-entzündliche Neuropathien mit axonaler Schädigung von nicht entzündlichen Neuropathien differenzieren lassen. Anna Fisse habe in den letzten Jahren den Schwerpunkt Nervensonographie in Deutschland maßgeblich geprägt und die Diagnostik enorm vorangebracht“, lautet die Begründung von Jury-Mitglied Professor Alexander Grimm. (eb)

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