Stress und Darmerkrankungen

Gastroenterologe Professor Kai Markus Schneider erhält Theodor-Frerichs-Preis

Für seine Forschung zum Zusammenhang von chronischem Stress und entzündlichen Darmerkrankungen erhält Professor Kai Markus Schneider einen Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

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Preisträger Dr. Kai Schneider (links) und DGIM-Vorsitzender Professor Andreas Neubauer (rechts). 

Preisträger Dr. Kai Schneider (links) und DGIM-Vorsitzender Professor Andreas Neubauer (rechts).

© Sophie Schüler

Wiesbaden. Der Gastroenterologe Professor Kai Markus Schneider vom Uniklinik der RWTH Aachen erhält den mit 30.000 Euro dotierten Theodor-Frerichs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Das teilte die DGIM am Montag mit. Ausgezeichnet wird er für seine molekularbiologische Forschung zum Zusammenhang von Stress und Darmerkrankungen.

Die Forschungsergebnisse von Schneider und seinem Team wurden vergangenes Jahr in Cell publiziert. Das Team fand heraus, dass die bei chronischem Stress produzierten Glucocorticoide eine essentielle Rolle bei stressinduzierten Darmerkrankungen, insbesondere chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), spielen (Cell 2023; online 22. Juni).

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Die Glucocorticoide wirkten in der Mäuse-Studie auf das Enterische Nervensystem (ENS), das „Bauchhirn“ der Mäuse. Einerseits bildete sich durch Dauerstress eine Subgruppe von Gliazellen heraus, die den Immunbotenstoff CSF1 produziert. CSF1 förderte Monozyten- und TNF-vermittelte Entzündungsreaktionen.

Andererseits wirkten die Glucocorticoide auf die enterischen Neuronen. Es kam zu einem Acetylcholin-Mangel und einer Störung der Darmmotilität. Das Team bestätigte die Ergebnisse aus seiner Maus-Studie in drei CED-Patientenkohorten. (eb)

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