Lebensmittelkennung

Grüne Watsche für Modell des Rubner-Instituts

Veröffentlicht:

MAINZ. Das im Auftrag von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) vom Max-Rubner-Institut (MRI) erarbeitete, neue Modell zur Lebensmittelkennzeichnung ist zumindest bei der Vorsitzenden der derzeit in Mainz tagenden Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK), der rheinland-pfälzischen Verbraucherschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) durchgefallen.

„Das neue Modell zur Nährwertkennzeichnung der Bundesregierung stiftet mehr Verwirrung als Klarheit und ist daher nicht akzeptabel. Hier werden die Ziele des Ernährungsindustrie-Verbandes verfolgt, eine einfache Bewertung von Lebensmitteln zum Schutz der Gesundheit möglichst zu verhindern.

Das neue Modell ist kompliziert und nur für denjenigen verständlich, der das Kleingedruckte liest“, sagte Spiegel am Donnerstag bei der VSMK.

Genau eine solche Verbraucherverwirrung solle aber vermieden werden – mit einer farblichen Nährwertkennzeichnung nach dem Vorbild des aus Frankreich stammenden Nutri-Score, der Kunden auf einen Blick eine gute Einkaufsentscheidung an der Supermarktkasse ermögliche, so Spiegel.

Wie berichtet, bringt Spiegel zusammen mit ihrem Parteifreund, dem Berliner Verbraucherschutzsenator Dr. Dirk Behrendt, einen Antrag ein, der – im Falle der Annahme durch die VSMK – die Bundesregierung unter anderem zur gesetzlichen Einführung einer farblichen Nährwertkennzeichnungspflicht mit Angaben für 100 Gramm bzw. Milliliter, um Bewertung und Vergleichbarkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu gewährleisten, verpflichten will.

Erarbeitet hatte den Vorschlag die rheinland-pfälzische Ernährungsministerin Ulrike Höfken (Grüne). Klöckner will die Verbraucher im Sommer über das beste aus fünf Kennzeichnungssystemen abstimmen lassen. (maw)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen