Generation Z

Hoffnungsträger in puncto gesunder Lebensstil

Jeder fünfte Erdenbürger ist nach der Jahrtausendwende geboren. Sie gelten als Generation Z. Eine Trendstudie traut ihr ein großes Gesundheitsbewusstsein zu. Doch wird auch sie die Feuerprobe im Kampf gegen Zivilisationskrankheiten erst noch bestehen müssen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Vernetzung ist die Basis für die Generation Z - Jugendliche, die nach 2000 geboren sind.

Vernetzung ist die Basis für die Generation Z - Jugendliche, die nach 2000 geboren sind.

© jogyx/ fotolia.com

NEU-ISENBURG. Übergewicht und Zivilisationskrankheiten werden weltweit zunehmen - trotz aller verfügbaren Informationen zu einem gesunden Lebensstil. Verbraucher benötigen eine klare und unmissverständliche Gesundheitsaufklärung.

Dies ist eine von zehn essenziellen Entwicklungen, mit denen die so genannte Generation Z - alle nach dem Jahrtausendwechsel Geborenen - konfrontiert werden.

Die "Gen Z" macht 20 Prozent der Erdbevölkerung aus und spielt als erste globale Generation eine Schlüsselrolle in der technikgetriebenen, vernetzten Welt von heute.

Davon geht zumindest der Ford Trend-Report 2015 des US-amerikanischen Automobilkonzerns Ford aus. Die Studie liefert Daten und Einschätzungen in Bezug auf globale Konsumgewohnheiten und Verhaltensweisen, die unsere Kultur im Jahr 2015 und darüber hinaus prägen werden.

Gemäß der Trendstudie verschieben sich mit dem wachsenden Einfluss einer jungen, sozial bewussten und toleranten Verbraucher-Generation die Perspektiven. Deutlich zu erkennen sei dabei der Wunsch nach Veränderungen zum Guten - Optimismus ist demnach bei jüngsten Sprösslingen angesagt.

Im Dilemma von Wohlstand und Wissensdefiziten

Die globalen Rahmenbedingungen, unter denen die "Gen Z" aufwächst, scheinen zumindest in puncto Gesundheit nicht die Besten zu sein, befindet sich nicht zuletzt ein großer Teil der Weltbevölkerung in einem typischen Dilemma von wachsendem wirtschaftlichen Wohlstand und Wissensdefiziten, die auch die Gesundheitserziehung betreffen.

Wie der Trendreport verdeutlicht, ist zum Beispiel die Zahl der Bevölkerung über 15 Jahren, die an Übergewicht litten, zwischen 2008 und 2013 in Vietnam um stolze 92 Prozent gestiegen, in China um 57 und in Indien um 37 Prozent.

Ein Blick in die Region des Nahen und Mittleren Ostens zeigt eine ähnliche wohlstandsbasierte Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung.

So hat sich zum Beispiel der rohstoffbasierte Wohlstand Saudi-Arabiens unmittelbar auf die Bevölkerung ausgewirkt. Laut einer Analyse des Deutschen Orient-Instituts von Anfang dieses Jahrzehnts litten überproportional viele Einwohner Saudi-Arabiens an Zivilisationsrankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder psychischen Störungen.

Steuererklärung einfacher als gesunde Ernährung

Vor welch komplexe Herausforderungen sich die Menschen gestellt sehen, wenn es um ihre Gesundheit geht, stellt die Ford-Trendstudie ebenfalls mit einem drastischen Zahlenbeispiel dar. So fänden es 48 Prozent der Amerikaner einfacher, ihre Steuererklärung zu machen als herauszufinden, wie man sich gesund ernähre.

Dazu sagten 54 Prozent noch aus, dass der Lebensmittelgenuss wichtiger sei als sich Sorgen zu machen, was die Ingredienzen des Verzehrten seien.

Nicht zuletzt durch eine frühe digitale Vernetzung könnte die "Gen Z" aber doch eine realistische Chance haben, zu einer gesünderen Lebensweise zu finden. Denn für sie stehe Mobilität und der weltweite Austausch im Mittelpunkt. Dies spricht im Gegenzug aber auch für eine gewisse Bildungsaffinität - ein wichtiger Indikator im Kampf gegen Übergewicht und Co.

Die Trendstudie offenbart auch die Verknüpfung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Zuge des Demografiewandels mit der nachkommenden Generation.

"Während der Begriff Demografie unsere Aufmerksamkeit eher in Richtung Zukunft lenkt, beeinflusst die aufstrebende Generation Z schon heute die Konsumgewohnheiten aller gegenwärtigen Altersgruppen", erklärt dazu Sheryl Connelly, Ford Global Consumer Trend and Futuring Manager.

Optimismus in der Luft

Trotz kontroverser Themen wie Klimawandel, Bedrohungen der Privatsphäre, Epidemien und geopolitischen Auseinandersetzungen liege Optimismus in der Luft.

Der Ford Trend-Report 2015 erkenne die Gen Z als moderne Rebellen, die sich Konventionen entziehen und neue Maßstäbe setzen, denn es handle sich um hochmotivierte junge Menschen, die den Erfolg suchten und einem möglichen Scheitern tolerant gegenüber stünden.

Die Feuerprobe hat die Gen Z noch vor sich: Sie kann zeigen, ob sich mit Gesundheits-Apps, guter Gesundheitserziehung und profunder schulischer Ausbildung Fortschritte im Kampf gegen - gerade auch mobilitäts- und stressbedingte - Zivilisationskrankheiten erzielen lassen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse