Deutschland

Krieg und Klimawandel bereiten Jugendlichen mehr Sorgen als Corona

Das neu gegründete Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung hat in einer repräsentativen Umfrage erhoben, wie es Kindern und Jugendlichen in Deutschland derzeit geht.

Veröffentlicht:
Nachdenklich und voller Sorge: Nicht wenigen Jugendlichen in Deutschland geht es derzeit so. (Symbolbild mit Fotomodell)

Nachdenklich und voller Sorge: Nicht wenigen Jugendlichen in Deutschland geht es derzeit so. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Drobot Dean / stock.adobe.com

Gütersloh. Krieg und Klimawandel gehören zu den größten Ängsten der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Über Corona hingegen machen sich die Jugendlichen weniger große Sorgen.

Das sind zentrale Erkenntnisse der repräsentativen Jugendbefragung „Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands“ des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung.

Angstgefühle häufig bei 12- bis 15-Jährigen

Die Mehrheit der Jugendlichen (60%) befürchte Wohlstandsverluste, ausgelöst durch steigende Energiepreise und Inflation, hat die Stiftung am Montag mitgeteilt. Mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen berichte außerdem von durch die Ukraine-Krise ausgelösten Angst- (58%) und Trauergefühlen (51%), wobei jüngere Jugendliche (12–15 Jahre) häufiger von Angstgefühlen betroffen sind.

Des Weiteren bereitet eine Ausdehnung des Konflikts auf Deutschland vor allen den Kindern im Alter von 12–13 Jahren (57%) Sorgen sowie Jugendlichen mit einem niedrigen (52%) oder mittleren (55%) Bildungsniveau. Ein stärkeres Einmischen in den Krieg seitens Deutschlands unterstütze die Mehrheit der Jugendlichen (55%) nicht.

Insgesamt 500 Jugendliche befragt

Der globale Klimawandel ist vor allem für die Älteren sowie ganz jungen Kinder und Jugendlichen ein Thema, wie die Stiftung berichtet: Knapp 48 Prozent der 16- bis 18-Jährigen und 46 Prozent der 12- bis 13-Jährigen hätten angegeben, dass sie sich hier sehr große Sorgen machen.

Die Corona-Pandemie hingegen bereite den wenigsten Jugendlichen große Sorgen. Es sind die Kinder im Alter von 12-13 Jahren, die hier besorgter sind als die älteren Jugendlichen (29% der 12- bis 13-Jährigen, 20% der 14- bis 15-Jährige, 17% der 16- bis 18-Jährigen).

Der Umfrage liegt eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 12 bis 18 Jahren mit Internetzugang zugrunde. Die Umfrage ist quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Die Interviews wurden vom 5. Mai bis 12. Mai 2022 durchgeführt. Die Stichprobengröße liegt bei 500 Teilnehmenden. (eb)

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken