Bürger befragt

Schlechte Noten für Gesundheitsämter

Die Deutschen sind mit den Leistungen der Gesundheitsbehörden unzufrieden. Das ergab eine Befragung des Statistischen Bundesamtes unter 6000 Bundesbürgern.

Veröffentlicht:
Unterdurchschnittlich fielen die Ergebnisse bei Kontakten mit den Gesundheitsämtern im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aus.

Unterdurchschnittlich fielen die Ergebnisse bei Kontakten mit den Gesundheitsämtern im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aus.

© Stefan Sauer / dpa / picture alliance

Wiesbaden. Auch in der Corona-Pandemie sind die Bundesbürger einer Umfrage zufolge mehrheitlich mit den Dienstleistungen von Behörden zufrieden. Unterdurchschnittliche Bewertungen erhielten allerdings die Gesundheitsämter, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Auch unverständliches Behördendeutsch sorgt demnach für Kritik. Die Umfrage erfolgte von Februar bis Mai 2021 unter rund 6000 Bürgerinnen und Bürgern im Auftrag der Bundesregierung.

Die Befragung erfolgt alle zwei Jahre, dabei werden auf einer Skala von minus 2 (sehr unzufrieden) bis plus 2 (sehr zufrieden) Behördenkontakte in unterschiedlichen Lebenslagen wie Heirat, Immobilienerwerb oder Arbeitslosigkeit bewertet.

Die Gesamtzufriedenheit erreicht aktuell den Wert 1,1 und liegt damit nur leicht unter 2019 mit 1,2, wie das Bundesamt erklärte. Insgesamt gaben 83 Prozent der Bürger an, „eher“ oder „sehr zufrieden“ mit den Behörden zu sein.

Nachholbedarf bei Verständlichkeit

Unterdurchschnittlich fielen die Ergebnisse bei Kontakten mit den Gesundheitsämtern im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aus: In dieser Hinsicht vergaben die Befragten in Summe lediglich den Wert 0,8.

Den gleichen Wert erhielten Behörden bei Scheidungen oder Aufhebungen von Lebenspartnerschaften. Am schlechtesten schnitten die Behörden mit 0,7 im Fall finanzieller Probleme wie Überschuldung ab. Den höchsten Wert erreichte mit 1,5 die Beantragung von Ausweisdokumenten.

In Sachen Verständlichkeit gibt es der Umfrage zufolge Nachholbedarf, vor allem bei Rechtstexten (0,4). Bei Formularen und Anträgen wurde die Verständlichkeit mit 0,8 bewertet, offizielle Schreiben erhielten den Wert 0,9.

Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, der online mit Behörden kommuniziert, stieg den Angaben zufolge von 27 auf 41 Prozent. Die Zufriedenheit mit den Online-Angeboten stagniert allerdings bei 0,5 auf unterdurchschnittlichem Niveau, wie das Bundesamt berichtet. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung