Sechsstündige Op

Siamesische Zwillinge aus Bhutan erfolgreich getrennt

Veröffentlicht:

MELBOURNE. In einer sechsstündigen Operation haben Ärzte in Australien am Freitag siamesische Zwillinge aus dem Himalaya-Staat Bhutan erfolgreich getrennt. Die beiden 15 Monate alten Mädchen namens Nima und Dawa waren am Oberkörper miteinander verwachsen.

Nach Angaben der Ärzte haben sie den komplizierten Eingriff gut überstanden. Chefarzt Dr. Joe Crameri sagte: „Es ist eine Erleichterung. Und eine Freude auch.“

An der Operation im Royal Children’s Hospital Melbourne waren zwei Dutzend Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger beteiligt.

Den australischen Ärzten gelang es, die gemeinsame Leber der beiden Mädchen zu trennen. Zudem konnte der Gastrointestinaltrakt ebenfalls auseinandergebracht werden. Nach Angaben der Ärzte atmen die Mädchen eigenständig.

Die Kinder müssen jetzt noch einige Zeit im Krankenhaus verbringen. Begleitet werden sie von ihrer Mutter, Bhumchu Zangmo. Die Kosten in Höhe von mehr als 200.000 Euro übernimmt der australische Bundesstaat Victoria, in dem Melbourne liegt. Die Familie selbst hätte das Geld nicht aufbringen können.

Im selben Krankenhaus waren vor neun Jahren bereits siamesische Zwillinge aus Bangladesch erfolgreich getrennt worden. Die Operation dauerte damals insgesamt 38 Stunden. Die Kinder namens Trishna und Krishna leben heute in Australien.

Einige siamesische Zwillinge wachsen nur oberflächlich zusammen, andere teilen Organe oder Gliedmaßen. Benannt ist das Phänomen nach Chang und Eng Bunker die 1811 in Siam – weitgehend das heutige Thailand – zur Welt kamen und ihr Leben lang miteinander verwachsen blieben. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bürokratie vermiest die Stimmung

Zi-Praxis-Panel: Grundstimmung in Praxen leicht verbessert

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?