Pussy Riot-Mitglied

Vergiftung wahrscheinlich

Das Pussy Riot-Mitglied Pjotr Wersilow ist wohl vergiftet worden. Ärzte der Charité, die ihn behandeln, halten das für sehr plausibel.

Veröffentlicht:
Der behandelnde Arzt, Dr. Kai-Uwe Eckardt (r.) und Professor Karl Max Einhäupl, Leiter der Charité, halten eine Vergiftung von Pjotr Wersilow für plausibel.

Der behandelnde Arzt, Dr. Kai-Uwe Eckardt (r.) und Professor Karl Max Einhäupl, Leiter der Charité, halten eine Vergiftung von Pjotr Wersilow für plausibel.

© Britta Pedersen / dpa

BERLIN. Die Berliner Charité hält eine Vergiftung des Mitglieds der russischen Polit-Punkband Pussy Riot, Pjotr Wersilow, für wahrscheinlich.

Dafür gebe es eine hohe Plausibilität, teilte das Universitätsklinikum am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin mit.

Anders sei die Entwicklung der Symptome innerhalb des kurzen Zeitraums nicht zu erklären. Auch die Ärzte in Moskau seien offensichtlich von einer Vergiftung ausgegangen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Charité, Professor Karl Max Einhäupl.

Am Samstagabend war Wersilow mit einem Ambulanz-Flugzeug aus Moskau nach Berlin gekommen. Die Hilfsaktion war von der privaten sozialen Initiative Cinema for Peace unterstützt worden.

"Wir haben keine Hinweise, dass es sich um ein Drogenproblem handelt", so Einhäupl weiter. Welche Substanz Wersilow verabreicht wurde, konnten die Mediziner der Charité zunächst nicht sagen. Sie müsse aber in einer hohen Dosis verabreicht worden sein.

Außer Lebensgefahr

Nach Charité-Angaben ist Wersilow außer Lebensgefahr. Die Vergiftung war demnach dank schnell eingeleiteter Hilfsmaßnahmen zu keinem Zeitpunkt schwerst lebensbedrohlich.

Wie Einhäupl schilderte, haben die Moskauer Ärzte Wersilow den Magen entleert und eine Dialyse durchgeführt, als er am vergangenen Dienstag dort in die Klinik gekommen sei.

Wersilows Angehörige waren von einer Warnung oder einem Mordanschlag ausgegangen, sagte der Gründer der Initiative Cinema for Peace, Jaka Bizilj, am Sonntag der dpa. Das Pussy-Riot-Mitglied habe kaum noch sehen, sprechen oder sich bewegen können, nachdem er in einem Gericht in Moskau etwas gegessen habe. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gelistet als Best-Practice-Intervention

Psychische Gesundheit: OECD lobt deutsches Online-Programm iFightDepression

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job