„ÄrzteTag“-Podcast

Immer mehr Regulierung in der Privatmedizin – kann das gutgehen, Herr Gabriel?

Auf fast 40 Jahre Privatabrechnung blickt Abrechnungsfachmann Peter Gabriel zurück. Im „ÄrzteTag“-Podcast blickt er auf die Veränderungen in der Privatmedizin seit den 90er-Jahren zurück, auf Änderungen in der GOÄ und in den Möglichkeiten moderner IT – und er wagt einen Ausblick auf eine mögliche neue GOÄ.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

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Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist jetzt 42 Jahre alt und über die Jahre hoffnungslos veraltet. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat Peter Gabriel, langjähriger Geschäftsführer der Privatärztlichen Verrechnungsstelle PVS Südwest in Mannheim, die Entwicklung der Abrechnungspraxis von Ärztinnen und Ärzten begleitet und teilweise auch mitgestaltet.

Im „ÄrzteTag“-Podcast blickt Gabriel auf die Entwicklung der Privatmedizin seit dieser Zeit zurück. Zum Beispiel auf die Professionalisierung der Abrechnung sowohl bei den privaten Krankenversicherungen und bei der Beihilfe als auch bei den Ärztinnen und Ärzten, die mit professioneller Hilfe aus den Verrechnungsstellen und mit immer besserer Software mithalten konnten.

Schwarze Schafe unter den privat abrechnenden Ärzten habe es durchaus gegeben, erinnert sich der Abrechnungsfachmann. Die PVS als eine der „ärztlichen Gemeinschaftseinrichtungen“, die von Ärztinnen und Ärzten getragen werden, sollten dabei helfen, die Gebührenordnung korrekt zu nutzen, aber auch, keine erbrachten Leistungen zu vergessen.

Gabriel: GOÄ schon zum Start 1983 veraltet

Gabriel blickt im Gespräch weit in die Geschichte der „Medizinaltaxen“ für Ärztinnen und Ärzte zurück, bis ins 18. und 19. Jahrhundert. Er erläutert, warum die GOÄ eigentlich schon zum Start 1983 veraltet war und warum die Änderungen der Teilnovelle 1996 zum Abschnitt B mit den Gesprächs- und Beratungsleistungen sowie zu den Untersuchungsleistungen so viel Aufruhr unter den Kolleginnen und Kollegen verursachten.

Damals wurden unter anderem die Ziffer 3 mit der längeren Beratung, die Beratung von Angehörigen (Fremdanamnese, Ziffer 4) und die Ziffer 15 (Einleitung sozialer Maßnahmen) eingeführt – es habe viele Jahre gedauert, bis die neuen Leistungen flächendeckend von den Ärzten wahrgenommen worden seien, berichtet Gabriel. Dabei hatte die PVS in Fortbildungen „mit bis zu 600 Teilnehmern – ein absolutes Highlight für mich“ – viel dazu beigetragen, die Neuerungen bekannt zu machen.

KI in der Abrechnungsprüfung

Thema im Podcast sind auch einige große Konflikte über Teile der GOÄ, etwa das Zielleistungsprinzp, die Probleme im Umgang mit den allgemeinen Bestimmungen sowie der Ausbau der Rechtsabteilungen in der PKV und als Antwort darauf auch in der PVS.

Nicht zuletzt geht es um die Bedeutung der und die Haltung zur Privatmedizin und zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in den Fachgruppen, aber auch um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Abrechnungsprüfung – und wie Ärztinnen und Ärzte sich dagegen wappnen können. Und auch die nächsten Schritte in Richtung neue GOÄ skizziert Peter Gabriel im Podcast-Gespräch.

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