Baden-Württemberg

130 Millionen Euro mehr für Vertragsärzte

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Lange haben KV und Kassen gerungen, nun sind sie einig geworden: Im laufenden Jahr steigt das Honorarvolumen im Südwesten um 3,8 Prozent und überschreitet erstmals die Marke von vier Milliarden Euro.

STUTTGART. Das Honorarvolumen der Vertragsärzte in Baden-Württemberg steigt im laufenden Jahr im Vergleich zu 2013 um rund 130 Millionen Euro.

Insgesamt addieren sich die verschiedenen Komponenten der Honorarvereinbarung auf ein Plus von 3,8 Prozent, hieß es. Je nachdem, ob man die Fortsetzung von Teilen der bisherigen Förderungen einberechnet oder nicht, liegt das Ergebnis bei 3,8 Prozent (so die Krankenkassen) oder 4,8 Prozent (so die KV).

Legt man das Honorarvolumen des vergangenen Jahres zugrunde (3,909 Milliarden Euro), dann wird die Vier-Milliarden-Marke geknackt.

Die Erhöhung des Orientierungspunktwerts schlägt mit 1,3 Prozent zugute, weitere 0,6 Prozent ergeben sich aus EBM-Anpassungen für die fachärztliche Grundpauschale und die hausärztliche Zusatzpauschale. Die veränderte Morbidität und Demografie im Südwesten fließt mit einem Plus von 0,9 Prozent in das Gesamtergebnis ein, berichtete die KV am Dienstag.

Wie schon bisher zahlen die Kassen nach eigenen Angaben gesondert für ein Paket von Leistungen, die besonders gefördert werden. Der größte Posten dabei ist das ambulante Operieren.

Allein für den reformierten Notdienst werden die Kassen nach eigenen Angaben insgesamt neun Millionen Euro basiswirksam zur Verfügung stellen, zwölf Millionen Euro sind es insgesamt. Zudem würden die Wegegebühren um 1,3 Prozent erhöht - dies gelte auch für die längeren Strecken im Rahmen des Notfalldienstes.

KV-Vorstandsvize Dr. Johannes Fechner berichtete, damit würden die Kassen "mehr als die Hälfte der zusätzlichen Kosten übernehmen, die für die Struktur der neuen Notfalldienstorganisation anfallen". Zudem gefördert werden etwa belegärztliche Leistungen, der Besuch im Pflegeheim (an fünf Modellstandorten) sowie die Methadonsubstitution.

KV-Chef Dr. Norbert Metke betonte, man sei mit dem Abschluss "einen Schritt vorangekommen hin zu festen Preisen". Das Spektrum ausbudgetierter und geförderter Leistungen habe erhalten und ausgebaut werden können. Mit dem Abschluss könnten "Ärzteschaft und Psychotherapeuten zufrieden sein", so Metke.

Von Kassenvertretern hieß es, man sei den Forderungen der KV weit entgegengekommen. Metke hatte vor der letzten Verhandlungsrunde betont, man wolle einen Honoraraufschlag für die besonders gute Versorgungsstruktur im Südwesten erreichen, die er als "BW X-Faktor" bezeichnet hat.

Baden-Württemberg liegt mit der Vereinbarung über den Honorarabschlüssen, die zuletzt in den KV-Regionen erreicht worden sind. Aus Bayern ist ein Plus von 3,1 Prozent für 2014 gemeldet worden, in Rheinland-Pfalz sind es 3,25 Prozent. (fst)

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