Ärzte an Unikliniken
3. Tarifrunde zwischen Marburger Bund und Ländern ergebnislos – Warnstreik!
12,5 Prozent mehr Geld fordert der MB für Ärzte an landeseigenen Unikliniken. Die Gegenvorschläge der Arbeitgeberseite sind davon offenbar noch meilenweit entfernt.
Veröffentlicht: | aktualisiert:Berlin. Auch nach der dritten Verhandlungsrunde zwischen Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) am 16. und 17. Januar gibt es keine Einigung auf eine neue Entgelttabelle für Ärztinnen und Ärzte, die an landeseigenen Universitätskliniken arbeiten. „Die Vorstellungen der TdL“, beklagt der MB am Donnerstag, blieben „weit hinter den Forderungen zurück“.
MB-Vize Dr. Andreas Botzlar: „Die Länder lassen die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken im Regen stehen.“ Die Ärztegewerkschaft fordert in der Hauptsache eine lineare Gehaltserhöhung um 12,5 Prozent mit 12-monatiger Laufzeit sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen.
Zuletzt hätten die Länder lediglich „ein paar minimale Schönheitskorrekturen“ an dem bestehenden Tarifwerk („TV-Ärzte“) vorgeschlagen, jedoch keine entscheidenden Verbesserungen. „Zentraler Streitpunkt“, heißt es, sei „weiterhin der Abstand zu anderen Tarifbereichen“, insbesondere zu den Arztlöhnen an Kliniken in kommunaler Trägerschaft.
Nächste Verhandlungsrunde im Februar
Die MB-Mitglieder sind nun definitiv zum Warnstreik am 30. Januar aufgerufen. In Hannover soll gleichentags eine zentrale Kundgebung stattfinden. Eine „Vielzahl“ Mitglieder habe bereits ihre „Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen“ signalisiert, heißt es weiter. Der TV-Ärzte gilt den Angaben zufolge für mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte an bundesweit 23 Universitätskliniken.
Nach Auskunft der Tarifgemeinschaft der Länder werden die Gehaltsverhandlungen am 22. und 23. Februar fortgesetzt. Auf Nachfrage erklärte die schleswig-holsteinische Finanzministerin und Verhandlungsführerin der TdL, Monika Heinold, „dass sich unsere Wertschätzung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken auch in Geld ausdrücken soll“. Orientierungsrahmen müsse dabei „die Gehaltsentwicklung für die übrigen 850.000 Beschäftigten der Länder sein“.
Laut Heinold wurden die jüngsten Gespräch mit dem Marburger Bund „beidseitig konstruktiv geführt. Sie hätte sich gewünscht, dass es bereits gestern ein Ergebnis gegeben hätte. „Nun setze ich darauf, dass wir Ende Februar eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden.“ (cw)