Corona-Infektionsgeschehen

41 Gesundheitsämter kommen nicht mehr hinterher

Gesundheitsämter am Anschlag: Nicht mehr alle können ihre Aufgaben vollständig erledigen. Über 5300 Bundeswehrsoldaten unterstützen bereits.

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Berlin. Mehr als zehn Prozent der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland können ihre Aufgaben nicht oder nicht mehr vollständig erfüllen. Darauf hat ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch verwiesen.

247 Gesundheitsämter sind auf Hilfe von Bundeswehrkräften angewiesen. Das hat eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums bestätigt. 5350 Soldatinnen und Soldaten seien dort im Einsatz, zum Beispiel in der Nachverfolgung von Kontakten von Bürgern, die mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind.

Dem Robert Koch-Institut (RKI) liegen Regierungsangaben zufolge aktuell 41 Mitteilungen zu Engpässen in Gesundheitsämter in Landkreisen und kreisfreien Städten vor. Sieben davon könnten die Infektionsschutzmaßnahmen in den nächsten Tagen nicht mehr sicherstellen. Weitere 34 könnten die Maßnahmen nicht mehr vollständig ausführen.

Bislang 61 Ämter in Nöten

Seit Beginn der Erfassung haben 61 Gesundheitsämter beim RKI Alarm geschlagen. Das Institut hat zur Unterstützung etwa 500 „Containment-Scouts“ entsandt.

Die Corona-Pandemie hat die strukturellen Probleme der Gesundheitsämter zum Beispiel beim Einsatz digitaler Technik offen gelegt. Ab Januar startet der „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, der das System schnell auf einen zeitgemäßen Stand bringen soll.

Vier Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung sollen dafür aufgewendet werden. Das Geld soll in 5000 neue Stellen für Ärzte, bessere Bezahlung und die Digitalisierung der Behörden und ihrer Datenkommunikation investiert werden. (af)

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