Antibiotika

Ärzte lernen, besser über Resistenzgefahr aufzuklären

Im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen ist ein Kommunikationsprojekt für Ärzte gestartet.

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NÜRNBERG. In einem neuen Projekt sollen Ärzte und Medizinische Fachangestellte darin geschult werden, Patienten konkret zu erklären, warum ihnen kein Antibiotikum verordnet wird. 14 Arztnetze in Bayern und Nordrhein-Westfalen machen bereits mit. Mit dem vom AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen initiierten Projekt ARena (Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden) soll der Entstehung weiterer Antibiotikaresistenzen Einhalt geboten werden. Mit dabei sind die AOK Bayern, die AOK Rheinland/Hamburg, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) sowie die Agentur deutscher Arztnetze. Der AOK-Bundesverband ist Kooperationspartner.

Im Mittelpunkt steht ein digitales Informations- und Kommunikationstraining für Ärzte und Fachpersonal. 304 Ärzte und 86 Medizinische Fachangestellte (MFA) aus insgesamt 193 Praxen hätten sich angemeldet, hieß es bei der Vorstellung am Mittwoch in Nürnberg. . Von ihnen haben 233 Ärzte und 76 MFA die Onlineschulung zur Kommunikation bereits abgeschlossen.

Neben den persönlichen Gesprächen soll es auch breite Informationskampagnen über den sinnvollen Einsatz von Antibiotika geben. Zusätzlich sind in regelmäßigen Abständen datengestützte Qualitätszirkel geplant, bei denen sich die beteiligten Ärzte und medizinischen Fachangestellten sektorenübergreifend mit anderen Leistungserbringern wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Apotheken austauschen. Einzelne Praxen erhalten auch eine Software-Unterstützung zur rationalen Antibiotikatherapie.

Das Projekt ARena wird mit 5,1 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds finanziert. Es läuft bis Ende 2019 und wird vom Institut für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI) evaluiert. (aze)

Informationsmaterial zum ARena-Projekt kann heruntergeladen werden unter

www.arena-info.de

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