Ausländische Pflegekräfte

Agentur für Gesundheits- und Pflegeberufe bislang in 2000 Fällen aktiv

Die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe soll Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unterstützen, Pflegekräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Die Bundesregierung legt Zahlen vor.

Veröffentlicht:

Berlin. In gut 2100 Vermittlungsfällen für Pflegekräfte aus dem Ausland ist die im Oktober 2019 gegründete Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) bislang tätig geworden. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag habe die DeFa per 1. September dieses Jahres „insgesamt 2.154 Fälle in Bearbeitung oder abgeschlossen“. Die GmbH in öffentlicher Trägerschaft mit Sitz in Saarbrücken versteht sich als Lotse für das Antragsverfahren für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Personalserviceagenturen.

Demnach betreffen mit 906 die meisten Vermittlungsfälle Pflegekräfte von den Philippinen, 257 aus Brasilien, 209 aus Mexiko, 220 aus Kolumbien sowie 562 aus sonstigen Ländern. Eine separate Erfassung der Verteilung auf Krankenhäuser, Pflegeheime und andere Einrichtungen nehme die DeFa nicht vor, heißt es weiter, auch eine Evaluation hinsichtlich des Verbleibs in den vermittelten Unternehmen sei nicht Auftrag oder Aufgabe der DeFa.

Drei Millionen Euro Förderung aus der Staatskasse

In der Zeit von der Gründung 2019 bis 2023 hat das Bundesgesundheitsministerium die DeFa mit gut drei Millionen Euro gefördert, wie aus der Antwort zudem hervorgeht. Dies verteilt sich wie folgt:

  • 2019: 194.931,36 Euro
  • 2020: 860.356,92 Euro
  • 2021: 234.228,88 Euro
  • 2022: 856 718,00 Euro
  • 2023: 860 672,00 Euro

Die Frage, ob das Bundesgesundheitsministerium die Förderung der DeFa zu verlängern beabsichtige, wird mit einem schlichten Ja beantwortet. (bar)

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Kommentare
Ulrike Messerschmied 03.10.202316:55 Uhr

Allein 2022 wurden laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 24.000 offene Stellen für Pflegefachkräfte gemeldet. Wenn die DeFa seit 2019 pro Jahr nicht einmal 2% davon aus dem Ausland vermittelt, stellen sich Fragen wie:
1. Arbeitet die Vermittlungsagentur vielleicht zu ineffektiv oder steht ihr zu wenig Geld und Personal zur Verfügung?
2. Ist Deutschland vielleicht zu unattraktiv für ausländische Pflegefachkräfte, weil Sprachbarrieren als zu hoch und Pflegekompetenzen als zu niedrig eingestuft werden?
3. Wären die 3 Mio. EURO nicht besser in Sprachförderung und Vermittlung von Flüchtlingen in den ersten Arbeitsmarkt als Pflegehelfer investiert, die Aussicht auf ein dauerhaftes Bleiberecht haben und dann später zu Fachkräften ausgebildet werden könnten?
Darauf gibt das das Bundesgesundheitsministerium leider keine Antwort.

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