Professur an der FU Berlin

Alternativen zu Tierversuchen gesucht

Der Berliner Senat richtet an der Freien Universität (FUB) eine Universitätsprofessur zur Erforschung von Alternativen zu Tierversuchen ein.

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BERLIN. Insgesamt 400.000 Euro stellt die für den Tierschutz zuständige Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz für eine neue Professur zur Verfügung.

Sie soll die Entwicklung von Krankheitsmodellen mithilfe menschlicher Gewebezellen und daraus rekonstruierter menschlicher Organe für die Grundlagen- und die Pharmaforschung voranbringen und so die Zahl der Tierversuche senken.

Senator Thomas Heilmann (CDU) verwies den Koalitionsvertrag, der vorsieht, dass Tierversuche verringert werden sollen. Berlins Wissenschaftsministerin Sandra Scheeres (SPD) unterstrich: "Jeder Tierversuch, der vermieden werden kann, muss vermieden werden. Ich bin der Auffassung, dass dieses Forschungsfeld in Deutschland ausgebaut werden muss."

Nach Angaben der Universität ergänzen oder ersetzen Untersuchungen an Zellkulturen und Simulationen von Zellvorgängen am Computer schon heute vielfach Tierversuche in der toxikologischen Prüfung.

Rund 46 Prozent aller Versuchstiere werden den Angaben zufolge derzeit in der Grundlagenforschung, weitere 18 Prozent in der Entwicklung von Arzneistoffen eingesetzt.

An diesen Tieren werden laut FUB häufig Manipulationen im Erbgut vorgenommen. Solche genetischen Veränderungen würden sich aber auch in isolierten menschlichen Zellen erzeugen oder simulieren lassen, so die Berliner Uni weiter.

Die Professur soll 2016 besetzt werden und gehört zum Berlin-Brandenburger Forschungsverbund BB3R, der darauf hinwirkt, Tierversuche schonender zu gestalten, zu reduzieren oder zu ersetzen.

Seit April 2014 wird der Verbund aus Fördermitteln des Bundesforschungsministeriums finanziert. (ami)

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