Barmer GEK warnt vor verzerrtem Wettbewerb

WUPPERTAL (fst/vdb). Die Barmer GEK als größte Krankenkasse in Deutschland hält den Kurs der schwarz-gelben Koalition in der Gesundheitspolitik für falsch.

Veröffentlicht:

"Wir dürfen kein System anstreben, das die Gesunden für eine Kasse attraktiv macht, sondern es muss Anreize geben, die Versorgung kranker Menschen zu verbessern", sagt Birgit Fischer, Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Nach den Eckpunkten der Bundesregierung für die Gesundheitsreform sei der "Zahlmeister bei Kostensteigerungen schon ausgemacht, es sollen die Versicherten sein", kritisiert Fischer. In dieser Situation sei die die Gefahr groß, "dass sich Krankenkassen primär um Gesunde kümmern, die die wirtschaftliche Situation einer Kasse stabilisieren", warnt die Kassen-Chefin. Einen Wettbewerb um die Qualität der Versorgung könne sie in den Eckpunkten nicht erkennen.

Fischer plädiert für einen Innovationsfonds in der GKV. Dieser solle - ähnlich wie die Anschubfinanzierung bei der Integrierten Versorgung bis Ende 2008 - Versorgungsprojekte der Kassen finanziell flankieren. "In einer gesundheitspolitischen Situation, in der der Preis eine herausragende Rolle spielt, sind wir als Krankenkasse gezwungen, uns auf Projekte zu konzentrieren, die eine kurzfristige Wirtschaftlichkeit sicherstellen", sagt Fischer. Die Barmer GEK ist nach ihren Angaben seit Januar auf 8,6 Millionen Versicherte gewachsen. Man werde ohne Zusatzbeitrag ins Jahr 2011 starten, so Fischer.

Lesen Sie dazu auch das Interview: "Die Qualität der Versorgung wird völlig ausgeblendet"

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse