WHO-Initiative

Bessere Versorgung von Kindern in armen Ländern mit Krebs-Arzneien

Eine globale Plattform soll künftig dafür sorgen, dass krebskranke Kinder in armen Ländern besser versorgt werden. Ziel ist etwa, durch konsolidierte Bestellungen niedrigere Arzneipreise zu erreichen.

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Genf. Krebskranke Kinder in ärmeren Ländern sollen über eine neue globale Plattform künftig verlässlich mit geprüften Krebsmedikamenten versorgt werden. Hinter dem Programm stehen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderkrankenhaus St. Jude in Memphis in den USA.

Rund 400.000 Minderjährige weltweit erkranken jedes Jahr an Krebs. Etwa neun von zehn von ihnen leben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen. Weil dort die nötigen Medikamente oft fehlen, liegen ihre Überlebenschancen bei weniger als 30Prozent, während sie in reichen Ländern bei 80 Prozent liegen, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Etwa 100.000 krebskranke Kinder sterben im Jahr.

Das St. Jude-Krankenhaus stellt für sechs Jahre 200 Millionen Dollar (177 Mio Euro) zur Verfügung. Bis 2027 sollen zunächst 120.000 Kinder in 50 Ländern versorgt werden. An der Pilotphase sollen bis 2023 zwölf Länder teilnehmen. Welche das sind, stand zunächst noch nicht fest.

Niedrigere Preise und verlässliche Belieferung werden angestrebt

Das Programm soll Regierungen bei der Auswahl der Medikamente und Behandlungspläne unterstützen. Ziel ist es auch, durch konsolidierte Bestellungen niedrigere Preise und eine verlässliche Belieferung zu erreichen.

Ebenso soll Innovation gefördert und das Geschäft mit gefälschten Medikamenten unterbunden werden. Zudem sollen Familien unterstützt werden, die in manchen Ländern selbst für die Medikamente zahlen müssen und dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

In 96 Prozent der reichen Länder sind Krebsmedikamente in der Regel verfügbar. Unter den Ländern mit niedrigem Einkommen haben nur 29 Prozent verlässlichen Zugriff auf die nötigen Medikamente. (dpa)

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