BKK-Statistik

COVID-19-Diagnose im Vergleich eher selten

Eine Analyse des BKK-Dachverbands zeigt, wie häufig eine Erkrankung infolge des Coronavirus bei den Versicherten vorkommt. Angehörige von Gesundheitsberufen sind dabei häufiger betroffen als Mitarbeiter anderer Branchen.

Veröffentlicht:

Berlin. Waren im März noch 6,74 Prozent der rund vier Millionen BKK-Mitglieder einmal krankgeschrieben, bewegt sich der Krankenstand im April mit 4,57 Prozent nur unwesentlich über dem Stand von April 2019. Vor allem die Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen seien „stark zurückgegangen“, heißt es in der BKK-Sonderauswertung.

Gleichwohl verzeichnen die BKKen im April mehr COVID-19-Fälle als noch im März. Meldeten die Betriebskrankenkassen im Februar noch vier Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung, waren es im März 2501 und im April 4052. Im Schnitt waren die Betroffenen demnach zehn Tage arbeitsunfähig geschrieben. Bezogen auf alle AU-Fälle im Berichtsmonat machen die AU-Fälle aufgrund von COVID-19 gerade ein Prozent aus. Gemessen an der Gesamtheit der Arbeitsunfähigkeitstage entfallen 0,8 Prozent auf die Viruserkrankung.

Gefährdete Gesundheitsberufe

Heruntergebrochen auf die Gesundheitsberufe ergibt sich ein anderes Bild. Je 10 .000 Beschäftigte der Gesundheitsbranche waren im April aufgerundet 28 Arbeitnehmer rund 282 AU-Tage mit einer COVID-19-Diagnose zu Hause. Je 10 .000 Mitarbeiter von Altenheimen fielen im April sogar 305 AU-Tage an. In kaufmännischen Berufen zum Beispiel gab es dagegen je 10 .000 Beschäftigte lediglich 5,4 AU-Fälle und 53,3 AU-Tage. „Am niedrigsten sind die Werte in den Architektur- und Bauberufen, in Werbe- und Medienberufen sowie in der IT-Branche“, analysiert der Vorstand des BKK-Dachverbandes Franz Knieps die BKK-Daten von April. Berücksichtigt sind in der Übersicht die ICD-10-Codes U07.1 (COVID-19, Virus nachgewiesen, gültig seit 17. Februar) und U07.2 (COVID-19, Virus nicht nachgewiesen, seit 23. März)

In diesem Zusammenhang forderte Knieps eine „Verstetigung“ der Tele-AU. „Wäre diese Möglichkeit, wie vielerorts kolportiert, missbraucht worden, wären aus rein statistischer Sicht wesentlich höhere Werte zu erwarten gewesen“, sagte Knieps. Zum Schutz vulnerabler Gruppen sei es daher wünschenswert, die noch geltende Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses über den 31. Mai hinaus zu verlängern. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?