DAK warnt vor "Doping im Büro"

BERLIN (hom). Schätzungsweise zwei Millionen Bundesbürger haben schon einmal am Arbeitsplatz gedopt. Das geht aus dem "Gesundheitsreport 2009" der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

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Um in der modernen Arbeitswelt leistungsfähiger und konzentrierter zu sein, griffen immer mehr Beschäftigte auf verschreibungspflichtige Aufputschmittel, Stimmungsaufheller oder aber Beruhigungstabletten zurück, sagte der Vorstandsvorsitzende der DAK, Professor Herbert Rebscher.

Die Kasse befragte mehr als 3000 Arbeitnehmer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren zum Thema Doping am Arbeitsplatz. Stark verbreitet sei dieses Phänomen unter Akademikern. Beschäftigte mit einem hohen Stresspotenzial, einem unsicheren Arbeitsplatz oder starker Konkurrenz halten aufputschende Medikamente für vertretbarer als Arbeitnehmer, die weniger unter Leistungsdruck stehen. Häufig gehe die Empfehlung für die Medikamente auf behandelnde Ärzte zurück.

Die Untersuchung der DAK ergab ferner, dass etwa jeder fünfte Arbeitnehmer die Einnahme von Medikamenten ohne eine therapeutische Erfordernis einnehmen würde, um die eigenen Leistungen im Job zu steigern.

Knapp 20 Prozent der Befragten akzeptieren Stimmungsaufheller, um Stress und Konflikte am Arbeitsplatz besser aushalten zu können. "Dies ist für uns ein Alarmsignal", sagte DAK-Vorstand Rebscher. "Wer für jede Situation eine Pille einnimmt, verlernt seine Probleme selbst zu lösen."

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Stress und Druck - immer mehr Beschäftige greifen zu Aufputschmitteln

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