Diabetes

Das sollte in einem nationalen Plan drin stehen

Prävention, Therapie, Forschung: Ein Rahmenplan müsste laut Diabetologen an vielen Stellen ansetzen.

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Berlin. Nach Ansicht von Diabetesexperten braucht es einen nationalen Rahmenplan zu Diabetes vor allem, um einem möglichen Flickenteppich an unterschiedlichen „Versorgungsqualitäten“ vorzubeugen. Ein Steuerungsgremium sollte dabei medizinische Fach- und Patientenkompetenz einbeziehen, eine Bund-Länder-Koordinierung sicherstellen, Zuständigkeiten benennen und für eine entsprechende Budgetierung sorgen, ist in einem Positionspapier von Deutscher Diabetes Gesellschaft und Deutscher Diabetes-Hilfe nachzulesen.

Ausbau diabetologischer Lehrstühle gefordert

Zu den Maßnahmen, die sowohl die Forschung stärken als auch eine hochwertige Patientenversorgung sichern, gehören nach Einschätzung der Diabetesverbände der Erhalt und Ausbau diabetologisch-endokrinologischer Lehrstühle an den Universitäten sowie diabetologisch geführte Fachabteilungen in Kliniken. Für die Umsetzung des Koalitionsvertrags in puncto Neujustierung der Aufgabenverteilung der Gesundheitsberufe sei eine bundesweite Anerkennung der Diabetesberater als Berufsbild nötig.

Bei der Forschungsförderung und Versorgung des Diabetes sei verstärkt auf Digitalisierung zu setzen. Der Netzausbau versetze Deutschland in die Lage, telemedizinische Diagnostik und Beratung auch in ländlichen Regionen mit geringerer Arztdichte anzubieten und ein für eine verbesserte Therapie notwendiges Diabetes-Register aufzubauen. Weiterer wichtiger Punkt aus Sicht der Experten: Ernährungsberatung und Bewegung sollten als feste Therapiebausteine in die Regelversorgung überführt werden.

Standards für Kita- und Schulessen

Um den Anstieg von Diabeteserkrankungen zu stoppen, sind aus Sicht der Experten darüber hinaus intensivere Schritte bei Früherkennung und Prävention erforderlich. „Wir setzen uns für eine verbindliche Aufklärung über den Diabetes mellitus in Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen und Schwangeren ein“, sagt etwa Dr. Jens Kröger von der Deutschen Diabetes-Hilfe. Zudem sollten die Bundesländer mehr in Sachen Verhältnisprävention tun. Die Länder könnten verbindliche Standards für Kita- und Schulessen setzen und ein tägliches Sport- und Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche in der Schule einführen. (hom)
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