Deutscher Ärztetag

Delegierte halten nichts von der Expressüberweisung

Die dringliche Überweisung sollte eine Alternative zu den KV-Terminservicestellen sein, die von der Koalition gefordert werden. Doch die Ärztetags-Delegierten winken ab.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Der Ärztetag ist seinem Präsidenten Professor Frank Ulrich Montgomery in die Parade gefahren: Die Delegierten lehnten am Mittwoch die Idee einer "dringlichen Überweisung" als "kontraproduktiv" ab. Montgomery hatte Anfang des Jahres diesen Vorschlag als Antwort auf die im Koalitionsvertrag geforderten Terminservicestellen lanciert.

Zudem waren in den vergangenen Wochen mehrere KVen mit ähnlichen Modellen an die Öffentlichkeit gegangen. Für die Mehrheit der Delegierten des Ärztetags indes ist dies ein untaugliches Instrument. "Expressüberweisungen" schafften neue Bürokratie und könnten zudem neue Konflikte zwischen Arzt und Patient sowie zwischen den beteiligten Ärzten auslösen.

Schon die bisherigen Modellprojekte hätten gezeigt, dass sich Patienten als benachteiligt empfinden, wenn sie nicht als dringender Fall eingestuft werden. Verschärft werde das Problem dann, wenn diese A- und B-Überweisungen mit finanziellen Anreizen gekoppelt würden: "Hier besteht die Gefahr, dass ökonomische Gründe den Vorrang vor medizinischen gewinnen und das Grundproblem der Diskrepanz zwischen der Nachfrage und dem Angebot bei fachärztlichen Leistungen (...) nicht in Angriff genommen wird", heißt es in dem Antrag.

Dieser war von fünf Delegierten aus Nordrhein, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen gestellt worden. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!