Deutscher Ärztetag

Delegierte halten nichts von der Expressüberweisung

Die dringliche Überweisung sollte eine Alternative zu den KV-Terminservicestellen sein, die von der Koalition gefordert werden. Doch die Ärztetags-Delegierten winken ab.

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DÜSSELDORF. Der Ärztetag ist seinem Präsidenten Professor Frank Ulrich Montgomery in die Parade gefahren: Die Delegierten lehnten am Mittwoch die Idee einer "dringlichen Überweisung" als "kontraproduktiv" ab. Montgomery hatte Anfang des Jahres diesen Vorschlag als Antwort auf die im Koalitionsvertrag geforderten Terminservicestellen lanciert.

Zudem waren in den vergangenen Wochen mehrere KVen mit ähnlichen Modellen an die Öffentlichkeit gegangen. Für die Mehrheit der Delegierten des Ärztetags indes ist dies ein untaugliches Instrument. "Expressüberweisungen" schafften neue Bürokratie und könnten zudem neue Konflikte zwischen Arzt und Patient sowie zwischen den beteiligten Ärzten auslösen.

Schon die bisherigen Modellprojekte hätten gezeigt, dass sich Patienten als benachteiligt empfinden, wenn sie nicht als dringender Fall eingestuft werden. Verschärft werde das Problem dann, wenn diese A- und B-Überweisungen mit finanziellen Anreizen gekoppelt würden: "Hier besteht die Gefahr, dass ökonomische Gründe den Vorrang vor medizinischen gewinnen und das Grundproblem der Diskrepanz zwischen der Nachfrage und dem Angebot bei fachärztlichen Leistungen (...) nicht in Angriff genommen wird", heißt es in dem Antrag.

Dieser war von fünf Delegierten aus Nordrhein, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen gestellt worden. (fst)

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