Genom-initiative

Deutschland schließt sich EU-Projekt an

Mehr Kooperation bei der Nutzung von Genomdaten will die EU-Initiative erreichen, der Deutschland jetzt formell beigetreten ist.

Veröffentlicht:

Berlin. Deutschland ist am Donnerstag der EU-Genom-Initiative beigetreten, die damit auf 22 Mitglieder angewachsen ist. Zu den Zielen des Projekts gehören der sichere Austausch und die grenzüberschreitende Verknüpfung von Genomdaten zwischen den Gesundheitsbehörden der beteiligten Länder sowie die Kooperation bei der Nutzung der Daten für die medizinische Forschung.

„Ich begrüße die Unterzeichnung dieser wichtigen Initiative durch Deutschland, die dazu beitragen wird, die Forschung voranzutreiben, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und die Gesundheit der EU-Bürger zu verbessern“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Die im April 2018 veröffentlichte Kooperationserklärung „Eine Million Genome“ haben bislang 21 EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen unterzeichnet. Belgien, Frankreich, Dänemark, Irland, Polen und die Schweiz sind offizielle Beobachter.

Die Genom-Initiative gehört zur EU-Agenda für die digitale Transformation des Gesundheits- und Pflegewesens. Nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben Deutschland und Europa noch großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung sowie der Nutzung von Gesundheitsdaten.

Mehr Bereitschaft zur Datenspende!

Bei einer Veranstaltung der privaten Krankenversicherer in Berlin verwies er insbesondere auf den großen Wettbewerbsdruck durch China und die USA. „China ist dabei, nach und nach eine ganze Bevölkerung genzusequenzieren“, sagte Spahn.

Er forderte eine größere Bereitschaft der Menschen, anonymisierte Gesundheitsdaten für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen. Die Solidarität, auf der unser Gesundheitssystem fußt, nehme nicht nur die Gesellschaft für den Einzelnen in die Pflicht, sondern auch umgekehrt.

„Kann ich aus der Solidarität nicht auch die Grundbereitschaft erwarten, dass ich Daten pseudonymisiert und anonymisiert zur Verfügung stellen, damit das System für alle noch besser werden kann, ohne dass meine Persönlichkeitsrechte dabei verletzt werden?“, fragte er. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar

Gesundheitssysteme brauchen Schutz

Kommentare
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pilzbefall

Dermatophytosen: Tipps für die Diagnostik und Behandlung

Hinweis von Infektiologin

Syphilis täuscht Rheumaerkrankungen und Schübe vor

Lesetipps
 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Für manche Praxen sind Regresse ein echter Horror. Haben Sie bereits negative Erfahrungen gemacht?

© Wolfilser / stock.adobe.com

Frage der Woche

Machen Regresse Ihnen zu schaffen?