Aktuelle Umfrage

Diabetiker wünschen sich mehr Gehör

Eine Umfrage unter Menschen mit Diabetes legt den Finger in die Wunde: Viele fühlen sich von der Politik allein gelassen.

Von Thomas Hommel Veröffentlicht:

Berlin. Nach Ansicht vieler Bundesbürger sollte die Diabetologie aufgewertet und der Erkrankung insgesamt größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dies legt eine aktuelle Umfrage von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unter mehr als 1500 Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 nahe.

86 Prozent der Befragten fühlen sich demnach nicht angemessen in der Politik vertreten. 89 Prozent halten die Öffentlichkeit für nicht gut informiert beim Thema Diabetes. Zudem berichteten 44 Prozent der Befragten, dass sie keine Schulung nach ihrer Erstdiagnose erhalten hätten.

Um diese Lücke in der Versorgung zu schließen, sei auch die Stellung der Diabetesberaterinnen aufzuwerten, sagt Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland. Das Motto müsse heißen: „Mehr Attraktivität durch bessere Rahmenbedingungen.“

Koalition will Ausbildungswege reformieren

Hierzu gehöre auch, die Weiterbildung zur „Diabetesberaterin DDG“ in einen dreijährigen dualen Ausbildungsberuf zu überführen, so Fabisch. Das habe auf Basis eines auf Bundesebene geregelten Berufsgesetzes zu geschehen. Die Chancen dafür stünden nicht schlecht, so die Expertin.

So hätten Union und SPD in ihren Koalitionsvertrag hineingeschrieben, dass sie die Gesundheitsfachberufe besserstellen und Ausbildungswege reformieren wollten. Diese Gelegenheit müsse auch der Berufszweig der Diabetesberaterinnen beim Schopfe packen. Bedarf an jungen Diabetesfachkräften bestehe – schon wegen der steigenden Patientenzahlen.

Die rund 4700 Diabetesberaterinnen, die in den vergangenen drei Dekaden die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hätten, könnten heute bereits in manchen Regionen nicht den Bedarf an qualifizierten Fachkräften decken.

Die Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Professor Monika Kellerer, stimmt dem zu: „Diabetesbehandlung findet immer im Team statt.“ Ohne ärztlichen und fachberuflichen Nachwuchs sei eine kompetente diabetologische Versorgung in Kliniken und im ambulanten ärztlichen Bereich kaum mehr zu stemmen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

© Springer Medizin Verlag

Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Design der CASPAR-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modi?ziert nach [2]

Diabetische Polyneuropathie

Capsaicin-Pflaster: Wirkung kann bei Mehrfachanwendung zunehmen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps beim DGIM-Kongress

Urinteststreifen und Harnwegsinfektion: Achtung, Fallstricke!

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Lesetipps
Der 131. Internistenkongress findet vom 3. bis 6. Mail statt. Das Motto lautet „Resilienz – sich und andere stärken“.

© Sophie Schüler

Übersichtsseite

DGIM-Kongress: Unsere aktuellen Beiträge im Überblick

Doxycyclin als Postexpositionsprophylaxe

© Tobias Arhelger / stock.adobe.com

DGIM-Kongress

Sexuell aktive Patienten: „Kriege ich eine Doxy-PEP?“

Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen