Statistik zum Fest

Dicke Amerikaner werden zum Problem

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit werden in den USA neue Daten zur Gesundheit der Amerikaner präsentiert. Eine der schlechten Nachrichten: Immer mehr Amerikaner sind dick. Für das Land wird das zunehmend ein Problem.

Von Claudia Pieper Veröffentlicht:
Sind die fetten Jahre vorbei?

Sind die fetten Jahre vorbei?

© Peer Körner / dpa

WASHINGTON. Immer kurz vor Jahresende lassen US-Forscher ihre amerikanischen Zeitgenossen wissen, wie es um die Volksgesundheit bestellt ist. In diesem Jahr gab es gute und schlechte Nachrichten.

Die gute: Mortalitätsraten für Krebs- und Herzkranke sind weiter gesunken - seit 1990 um 7,6 Prozent für Krebs und 34,6 Prozent für Herzkrankheiten. Die Lebenserwartung der Amerikaner steigt weiter. Sie lag in diesem Jahr bei 78,5 Jahren.

Die schlechte Nachricht: Die Amerikaner werden zwar älter, schlagen sich aber auch mit deutlich mehr chronischen Krankheiten herum.

Vielen dieser Erkrankungen liegt ein ungesunder Lebensstil zugrunde, teilen die Forscher in dem Bericht "America's Health Rankings - 2012 Edition" mit, dem statistische Daten aus mehreren Regierungsquellen sowie der American Medical Association zugrunde liegen.

Mehr als ein Viertel (26,2 Prozent) der Amerikaner haben Bewegungsmangel: Sie gaben zu, sich in den letzten 30 Tagen außerhalb ihrer Arbeit nicht sportlich betätigt zu haben.

In den südöstlichen Bundesstaaten war das Problem besonders ausgeprägt. In Mississippi standen 36 Prozent zu ihrem bewegungsarmen Lebensstil, in Tennessee und West Virginia jeweils 35,1 Prozent.

27,8 Prozent der amerikanischen Erwachsenen (rund 66 Millionen Menschen) sind adipös oder schwer übergewichtig. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesstaaten: Colorado schneidet mit gut 20 Prozent noch am besten ab, Mississippi mit fast 35 Prozent am schlechtesten.

Mehr Aufklärung und vor allem Motivation

Rauchen ist nach wie vor ein gravierendes Problem: Über ein Fünftel der Erwachsenen (21,2 Prozent) gaben an, regelmäßig zu rauchen. Am höchsten war die Rate in Kentucky mit 29 Prozent, am niedrigsten in Utah mit 11,8 Prozent.

Angesichts dieser Studienergebnisse ist es nicht verwunderlich, dass folgende chronische Erkrankungen weiter an Bedeutung gewinnen:

Über 30 Prozent der Erwachsenen leiden unter hohem Blutdruck. Hier schnitt erneut einer der südöstlichen Bundesstaaten am schlechtesten ab: Alabama mit über 40 Prozent.

9,5 Prozent der Erwachsenen haben Diabetes. In den Bundesstaaten West Virginia, South Carolina und Mississippi lag sie bei zwölf Prozent und höher.

"Unser Land kann sich auf keinen Fall die medizinischen Ausgaben und Konsequenzen leisten, die mit diesen vermeidbaren chronischen Erkrankungen auf uns zukommen", mahnte Dr. Reed Tuckson von der United Health Foundation, einer der Non-Profit-Organisationen, die den jährlichen Bericht in Auftrag geben.

"Da bewegen sich zwei Güterzüge aufeinander zu - es sei denn, wir greifen jetzt ein", sagte er der Tageszeitung USA Today.

Die amerikanischen Landsleute müssten aufgeklärt und motiviert werden, mehr Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen, meinte Tuckson: "Die Leute denken, dass es schwer ist, gesund zu leben. Das ist das am weitesten verbreitete Missverständnis zum gesunden Lebensstil."

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