Europäische Impfstrategie

EU-Abgeordneter: Deutschland bei Corona-Zweitimpfung im Mittelfeld

Europapolitiker Peter Liese sieht die Impfstrategie Deutschlands weniger kritisch, als diese aus nationaler Perspektive bewertet wird. Er argumentiert mit der Statistik: Bei den Zweitimpfungen liege man sogar vor den Briten.

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Deutschland liegt bei den Raten der Erst- und Zweitimpfung im Mittelfeld, sagt Dr. Peter Liese, Arzt und EVP-Abgeordneter im Europäischen Parlament.

Deutschland liegt bei den Raten der Erst- und Zweitimpfung im Mittelfeld, sagt Dr. Peter Liese, Arzt und EVP-Abgeordneter im Europäischen Parlament.

© dpa

Berlin/Luxemburg. Der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU/EVP) ist dem Eindruck entgegengetreten, die Europäische Union und Deutschland lägen beim Fortschritt der Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 hinter anderen Weltgegenden deutlich zurück.

Deutschland liege bei der Quote komplett mit Erst- und Zweitimpfung versorgter Menschen vielmehr im Mittelfeld, sagte Liese bei einer Online-Diskussionsrunde des Europäischen Parlaments am Donnerstag.

In Deutschland seien Stand 4. Februar 0,8 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft, in Großbritannien lediglich 0,7 Prozent, in Kanada 0,3 und Singapur 0,1 Prozent. Vor Deutschland lägen im Moment Italien (1,3 Prozent), Dänemark (1,7 Prozent und die USA (2,1 Prozent), berichtete Liese. Quelle ist der Nachrichtendienst Bloomberg.

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Dort findet sich auch die Angabe, dass in der EU bislang 0,7 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft sind. Frankreich hat bislang 0,2 Prozent der Menschen zweimal geimpft. Ausreißer ist Israel mit 20,9 Prozent. Diese Ausnahmesituation sei nicht reproduzierbar, betonte Liese. Der Deal, Impfstoff gegen Daten, sei keinem anderen Land der Welt so angeboten worden.

Sicherheit und Haftungsfragen im Fokus

Die Generaldirektorin der EU-Kommission für Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit Sandra Gallina verteidigte die Strategie der Kommission bei den Verhandlungen mit der Pharmaindustrie. Es sei immer auch um die Sicherheit und um Haftungsfragen gegangen.

„Wir würden die Verträge gerne veröffentlichen“, betonte Gallina. Die Richtlinie der Kommission ließen dies im Moment nicht zu. Sie kündigte an, dass die EU auch den Impfstoff des französischen Herstellers „Valneva“ kaufen wolle, der sich in der Entwicklung befinde. Er könne vor allem Menschen mit Immunproblemen helfen.

Die Impfstoffknappheit liege in den fehlenden Produktionskapazitäten begründet, sagte die Spitzenbeamtin. Sie habe nicht das Gefühl, dass alle Unternehmen ein Problem damit hätten, Lizenzen für die Impfstoffproduktion zu vergeben. Wer überhaupt Impfstoffe herstellen könne, verfüge bereits darüber. (af)

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