Brandenburg

Ein Orthopäde soll die CDU verarzten

Multitasking als Berufung: Der niedergelassene Arzt Michael Schierack führt die CDU Brandenburg - und praktiziert weiter. In der Partei stehen ihm einige Bewährungsproben bevor.

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Professor Michael Schierack: Er soll die Partei wieder zusammenführen.

Professor Michael Schierack: Er soll die Partei wieder zusammenführen.

© CDU Brandenburg

POTSDAM (ami). Professor Michael Schierack geht es sportlich an. Er übt den Spagat in mehrfacher Hinsicht. Der niedergelassene Arzt ist an die Spitze der CDU in Brandenburg gerückt und praktiziert dennoch weiter.

Zwar unterstützt ihn ein Entlastungsassistent. Doch zwei bis dreimal pro Woche will der Orthopäde in seiner Praxisgemeinschaft in Cottbus weiterhin als Arzt arbeiten.

"Ich habe mir ein sehr strenges Organisationsmanagement auferlegt, damit ich das schaffe", sagt er. Der 45-jährige Familienvater schafft es aber offenbar sogar, seinen Sohn und seine Tochter morgens noch in die Kita zu bringen.

Auch innerhalb der Partei wird Schierack noch mancher Spagat bevorstehen. Denn er setzte sich nach einem regelrechten Machtpoker im Vorstand der Brandenburger CDU als Parteichef gegen Fraktionschef Dieter Dombrowski durch.

Ein Parteitag soll Mitte November über den Vorschlag entscheiden. Schierack kommt dann die Aufgabe zu, die zerstrittene Partei zusammenzuführen. Wer ihn kennt, traut ihm das zu.

Er gilt als integrativ und wird von Parteikollegen schlimmstenfalls als "zu nett" beschrieben. Sein erstes Amt in der CDU übernahm Schierack 2001. Seitdem leitet er den CDU-Kreisvorstand von Cottbus. 2005 wurde er zudem stellvertretender Landesvorsitzender der Partei.

Seit seiner Wahl in den Brandenburger Landtag im Jahr 2009 war er auch Fraktionsvize. Im Landtag hat er sich als wissenschaftspolitischer Sprecher profiliert. Zudem unterrichtet er seit 2008 als Honorarprofessor im Fach Rehamedizin an der Fachhochschule Lausitz.

Zusätzlich leitet Schierack den Gesundheitspolitischen Arbeitskreis Brandenburg der CDU. Auch auf diesem Gebiet hat er sich einen Spagat vorgenommen. Er will für Verständnis für die Belange niedergelassener Ärzte werben.

Doch genauso wichtig ist ihm eine gute medizinische Versorgung im Flächenland Brandenburg.

Der Arzt und Politiker will sich daher starkmachen für die Finanzierbarkeit und Erreichbarkeit medizinischer Angebote in Brandenburg wie für die gute Honorierung der ärztlichen Leistungen. "Diesen Spagat muss ich einfach schaffen", sagte er der "Ärzte Zeitung".

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