KOMMENTAR

Ein Spiel mit dem Feuer

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung traut dem Braten nicht: Trotz aller Zusicherung ist noch längst nicht klar, ob Haus- und Fachärzte tatsächlich im nächsten Jahr einen Milliarden-Honorarzuschuss erhalten werden. Selbst den aktuellen Versprechungen der Gesundheitsministerin, das Honorar um etwa zehn Prozent zu erhöhen, wollen die Ärzte noch nicht so recht glauben.

Daher ist die Forderung, einen konkreten Betrag ins Gesetz zu schreiben, völlig berechtigt. Denn wer kann heute schon sagen, ob nicht aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation aus Milliarden nachher Millionen werden? Und die Höhe des Honorarzuschlags ist auch gerade mit Blick auf die Kalkulation des einheitlichen Kassenbeitragssatzes, der bis Ende November feststehen soll, von Bedeutung.

Die KBV fordert 4,5 Milliarden Euro, um damit einen möglichen Finanztransfer von Bayern und Baden-Württemberg in die neuen Bundesländer und nach Berlin zu verhindern. Die Ministerin ist lediglich bereit, 2,5 Milliarden Euro zu zahlen. Wäre damit der Honorarabfluss aus dem Süden besiegelt?

Bleibt es bei der nur unverbindlichen Zusicherung eines Honorarzuschusses, dann wäre dies aus Sicht der Politik ein Spiel mit dem Feuer. Denn gerade in Bayern und Baden-Württemberg sind die Ausstiegsszenarien der Vertragsärzte realistisch. Und: Die nächste Großdemo im Münchner Olympia-Stadion ist bereits in Planung.

Lesen Sie dazu auch: "Honorar-Zuschlag in Milliarden-Höhe muss ins Gesetz" KBV setzt auf den Wind der Veränderung Kinderärzte machen Front gegen AOK-Vertrag

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Personalisierte Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung