Ersatzkassen in Hessen kündigen Hausarztvertrag - zu teuer

FRANKFURT/MAIN (ine). Bessere Qualität, geringere Kosten: Das ist das Fazit der KV Hessen zum Hausarztvertrag mit den Ersatzkassen. Die Kassen dagegen sind anderer Meinung. Ihnen ist das Modell zu teuer. Sie haben die Zusammenarbeit zum Jahresende gekündigt.

Veröffentlicht:

Nur die Gmünder Ersatzkasse (GEK) will an der hausarztzentrierten Versorgung festhalten. In Hessen sind bei dem Versorgungsvertrag nach Paragraf 73b SGB V über 640 000 Versicherte eingeschrieben, die von mehr als 3000 Hausärzten betreut werden.

Die Idee freier Verträge ist für Kassen ad absurdum geführt.

Erste Zwischenergebnisse einer Evaluierung des Aqua-Instituts sind positiv ausgefallen (wir berichteten). "Die Versorgungsqualität hat sich verbessert, die Versorgung wird besser koordiniert und die Patienten begrüßen die Lotsenfunktion ihres Hausarztes", sagte der KV-Vize Dr. Gerd W. Zimmermann am Freitag in Frankfurt/Main. Er könne die Position der Ersatzkassen deshalb nicht nachvollziehen.

Für den Ersatzkassenverband reichen die wirtschaftlichen Effekte des Hausarztmodells nicht aus, um die Mehrkosten auszugleichen. Ein weiterer Grund für die Kündigung sei die Gesetzesänderung, die am Freitag in Berlin verabschiedet worden ist. Danach müssen Kassen ab Juli 2009 Hausarztverträge mit Gemeinschaften schließen, die einen regionalen Organisationsgrad von mindestens 50 Prozent erreichen.

"Unter diesen Bedingungen geht der eigentliche Sinn von Selektivverträgen verloren und die Idee des freien Vertragswettbewerbs wird ad absurdum geführt", so Claudia Ackermann von den Ersatzkassen. Für die GEK ist das Hausarztprogramm in Hessen ein Qualitätsmerkmal. Sie wollen ihren Versicherten 2009 bundesweit einen Hausarztvertrag anbieten.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Brustkrebs-Screening

Hohe Brustdichte: MRT entdeckt mehr Mammakarzinome als der Ultraschall

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung